Volltext: Dürer (Bd. 1)

284 Apokalypfe Die frühen Holzfchnitte. und an ihn einzelne Beftellungen vermuthlich durch Pirkheimers Vermittelung; und fo lieferte Dürer die Zeichnungen zu Celtes vor Kaifer Maximilian, zur Philofophie, zu Apollo mit Daphne und zu Apollo auf dem Parnafs, die theils in dem wBuche der Lieber 1502, theils im Guntherus Ligurinus 1507 Platz fanden. Dürer fcheint ich aber nicht genau genug an die Vorfchriften und Recepte der gelehrten Freunde gehalten zu haben. SelbPc die Philofophie, vermuthlich feine erfte Probe, weicht wefentlich von dem uns durch Hartmann Schedel erhaltenen fchriftlichen Entwürfe ab. Vollends bei den übrigen Blättern fuchte Dürer durch Hervorhebung von einer oder zwei Hauptiiguren und durch perfpectivifche Unterordnung aller anderen malerifchen Spielraum zu ge- winnen. Das fcheint aber gar nicht nach dem Gefchmacke der Befteller gewefen zu fein, deren Ueberfchwang an Ideen und finnbildlichen Wechfelbeziehungen dadurch verloren ging. Dürers Entwürfe mögen fomit nicht den rechten Anwerth gefunden haben. Schon Apollo und Daphne dürfte Pirk- heimer nur aus freien" Stücken und auf feine Koften an die Libri Amorum angefügt haben. Anderes mag ganz liegen geblieben fein, fo z. B. die fchöne Federzeichnung im Bri- tifchen Mufeuni, darftellend Apollo, ganz unbekleidet, in der Rechten einen "Stab, in der Linken eine ftrahlende Sonne haltend. Hinter ihm erfcheint ein Weib es foll Diana fein in gebückter abgewandter Stellung und wie geblendet von den Strahlen der Sonne, in welcher APOLLO ge- fchrieben fteht und zwar verkehrt, ein Zeichen, dafs die Figur für den Holzfchnitt oder für den Kupferftich be- ftimmt war 1. Dahin fcheint mir aber auch noch eine andere, fehr merkwürdige Zeichnung zu gehören, welche C. Ruland in Windfor Caftle aufgefunden hat. Man fleht auf derfelben imVordergrunde drei mythologifche oder allegorifche Frauen, Wir kommen im X. Capitel bei Befprechung des Kupferffiches Adam und Eva nochmals Zeichnung zurück, auf diefe
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