Buch
Ce1tes'
Liebe.
der
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wiedergegeben; er vergleicht {ich nahe der Figur der Phi-
lofophie; der Thron wird zu beiden Seiten von Reben ein-
gefafst und überßiegen von Geäfie, in welchem oben Engel
und Vögel angebracht find; ringsum die öfierreichifcheil
Wappenfchilde und unten das freie Bibelcitat: vQui maledicit
principi suo, morte moriatur. Ex. XXIr. Wer feinem F ürPren
Hucht, der fei des Todes!
Noch einen Holzfchnitt des Buches möchte ich für
Dürer in Anfpruch nehmen, und zwar den letzten: Apollo
verfolgt Daphne, die in einen Lorbeerbaum verwandelt
wird. Diefes Schlufsblatt fcheint von Wilibald Pirkheimer
aus freien Stücken beigefügt worden zu fein. Es zeigt oben
auf einem Spruchbande eine Widmung in drei Difiichen und
mit dem Titel: V. P. JAIPNIQIAOIS 1) zwifchen den Wappen-
fchildern mit der Birke Pirkheimers und der Sirene der
Rieter, deren Familie Pirkheimers Gattin angehörte. Darunter
der jugendliche Apollo, der in fehr bewegter Stellung nach
Daphne fafst, indefs deren Glieder bereits zu Stamm und
Zweigen auswachfen. Der Ausdruck von Schmerz und
Schrecken in ihrem Gefichte ift gut getroffen. Das mäch-
tige Ausfchreiten des Gottes erinnert nur zu fehr an die
ähnliche Haltung des Hercules auf dem Nürnberger Bilde
von 1500. Der Schnitt ift zwar ebenfalls roh, die Schatten
in einfachen, harten Querlagen angegeben, doch laffen die
Umriffe noch mit ziemlicher Sicherheit auf Diirers {kir-
Zeichnung fchliefsen. Daffelbe Verhältnifs bcllehtflvfri einem
anderen Holzfchnitte, einem Einzelblarv; das fich hier
gefchickt einfügt, weil es durch feine Analogien mit jenen
lllulirationen auch mit zur Aufklärung dient; es iPt das
Bücherzeichen Wilibald Pirkheimers i). Es zeigt diefelben,
eben befchriebenen YVappenfchilde, darunter drei Genien,
die fich mit Windrädchen und anderem Spielzeug bekämpfen,
das Ganze eingefafst von zwei fiillhornartigen Gebinden, die
I) Vilibaldus
philois.
Pirkheimer
Daphm
2) Retberg
Heller 2 I 39.
Bartich ,
APP'