illufh-ierte Bücher.
Celtes'
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und deutfch 1502 bei Antoni Koburger erfchien, von Dürers
Werken aus Der Schnitt ift hier beffer und mit mehr
Schonung der Zeichnung beforgt. Dies in Rechnung gezogen,
befteht eine gewiffe Aehnlichkeit mit den Bildwerken in der
Roswitha. Es iPr ein anderer Meifter, der Hraff gezogene,
am Schluffe verkrippte Falten liebt, die wie durchnäfst an
den Figuren hängen. Von demfelben fcheint mir eine Folge
vom Leben des heil. Benedict zu fein, die in Federzeich-
nungen zerftreut vorkommt und deren eine B. Hausmann
aus feiner Sammlung als Titelzierde vor feinem Buche re-
produciert hat; eine andere befindet fich im k. Mufeum zu
Berlin, eine dritte im Münchener Kupferiiichcabinet 2).
Feft fleht Dürers Mitwirkung an Celtis Buch: Quatuor
libri amorum, Nürnberg 1502, in welchem überdies ver-
fchiedene andere Schriften als Anhang vereinigt lind, als
eine Befchreibung Deutfchlands in Verfen, das Buch von
dem Urfprunge, der Lage, den Sitten und Einrichtungen
Nürnbergs, der Hymnus sapphicus auf das Leben des heil.
Sebaldus, der Ludus Dianae, den Celtes mit 23 Genoffen
am I. März 1501 zu Linz vor dem Kaifer aufgeführt hatte,
I) Erfl in der dritten Ausgabe von
1504 zeigen die fünf kaiferlichen
Wappenfchilde in dem Buche rechts
Oben in der Ecke das Monogramm
Dürers mit der Jahreszahl 1504.
Wenn diefe nachträgliche. unfchein-
bare Einfügung von Dürer herrührte,
hätte er gewifs die Jahreszahl der
Zeichnung und nicht die der neuen
Buchauflage hingefetzt Es ifl alfo
wohl nichts als eine kleine Licentia
des befreundeten Druckers. Damit
entfällt auch das auf der Rückfeite
jenes Blattes abgedruckte Wappen des
Florian Waldauff, Vergl. Bartfch 158,
Heller 2118, 2151; Kerbel-g 45 46.
2) B. Hausmann, A. Diirers Kupfer-
fliche elc_; der Heilige, auf dem
Katheder fitzend, betet aus einem
Buche drei unten fltzenden Mönchen
vor. Katalog von A. Posonyis Dürer-
Sammlung Nr. 323 : der Heilige fchaut
aus dem Fenfler eines gothifchen
Bauwerkes herab auf eine runde
Scheibe. die mit ihrem bunten In-
halte vermuthlich ein Bild. der WVelt
vorftellen foll. Auf beiden Blättern
iit rechts unten ein Raum von der
Form eines runden Kleebogens weifs
geblieben. Auf dem dritten in Mün-
chen fegnet der Heilige ein todtes
Kind und bleibt derfelbe Raum links
frei. Vergl, in der Brigitta die Figur
des 6, Buches, wo unten das Liebes-
paar nicht nur im Gegenflzand, fon-
dern auch im Sentiment {tark an den
Kupferßzich, genannt Spaziergang, er-
innert. Anderes, wie die grofse
Figur des 5. Buches, mahnt noch an
die feineren Formen Schongauers.