Weib
Das geüügelte
auf dem
Halbmonde.
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Die Darfiellilng des neunten Blattes ringt vergeblich
mit" dem ungefügen Stoffel). Von dem Harken Engel, der
Johannes das Buch, nicht das Büchlein, zum Verfchlingen
reicht, iil blos der männliche, melancholifche Kopf und die
Hände flchtbar, alles Andere löft {ich in die Wolke auf, mit
der er bekleidet fein foll; und die Füfse, gleich Feuerfäulen,
hat Dürer buchftäblich als zwei Säulenftummel, die oben
in Flammen ausgehen, wiedergegeben. Ebenfo entzieht (ich
der Act des Verfchlingens jeder äfthetifchen Würdigung;
und die Kinderengel am Himmel, wie der Delphin, Schwäne
und Schiffe auf dem Meere lind unwefentliche Zuthaten.
Tradition, einer
Ganze feine Er-
Nur aus den Forderungen einer naiven
gläubigen und bibelfefien Zeit Endet das (
klärung.
Auf dem zehnten Blatte fehen wir das
mit
der
Sonne
bekleidete
Weib
mit
der
Sternenkrone
auf
der
Mondfichel
Pcehen und daneben den ihr Kind bedrohenden, fiebenköptigexl,
gekrönten Dracheni). Das neugeborene Knäblein wird
bereits von zwei Engelsknaben zu Gott emporgetragen
eine leicht hinfchwebende kleine Gruppe von LionardiTchem
Liebreiz. Wenn die Schilderung des Weibes auf dem Halb-
monde der altchriftlicheil Kunit die Motive zur Darftellung
der Himmelskönigin geliefert hat, fo ift es bezeichnend für
Dürers Bibelverftändnifs, dafs er die Erfcheinung ausdrücklich
vom Bilde der Immaculata unterfcheidet, indem er ein grofses
Flügelpaar an ihren Schultern anbringt und fie fo als das
fymbolifche Fabelgebilde der Apokalypfe kennzeichnet. Er
zog hiefür den I4. Vers des I2. Capitels heran, wo es
heifst: 2ES wurden aber dem Weibe zwei grofse Adler-
flügel gegeben, dafs {ie in die Wüfte Högee u. f. w.
Das eilfte Blatt zeigt den Kampf des Erzengels Michael
und dreier anderer Engel mit Satanas und feinen Drachen 3),
die herabgefchletidert werden auf die durch das lachende
Geftade einer Meeresbucht angedeutete Erde. Die Com-
Cap.