ImhofPfcher
Dürerhande],
189
Uranherr fel. zu Anttorf malen laffen; ich habe es dem
Overbeck für Lucas von Leyden Hand ausgegeben: an sit,
dubitatur a multis! Ein Marienbild auf Holz, von Oel-
farben, klein; mein Vater fel. hat des Albrecht Dürers
Zeichen darunter malen laffen, man hat aber nicht eigentlich
dafür halten können, dafs es A. Dürer gemalt haben Gegen
die Authenticität alles deffen, was die Imhoff damals noch
unter Dürers Namen befafsen, insbefondere an Gemälden,
liegen fehr begründete Bedenken vor, denn der Kurfürft
Maximilian von Baiern, ein leidenfchaftlicher Verehrer unferes
Meifters, war von dem ganzen Vorrath wenig erbaut. Nach-
dem ihm 1630 in München die DürerTchen Stücke iauf fein
inftändiges Anhalten präfentiert worden, hat er dazu gar
keine LuPc getragen, auch viel unter denfelben nicht für
Originalien erkennen Wollen, fondern fie alle 1) zurückgegeben
und gar kein Gebot darauf legen laffem; fo berichtet Hans
Hieronymus Imhoff felbft. Der feinfinnige Kurfürft, der
feinen Palaft mit den beflen Gemälden Dürers zu zieren
verPcand, wufste wohl, was er hier that. Er war dabei
beffer berathen als jener Amfterdamer Kaufmann, der drei
Jahre fpäter durch einen gewiffen Abraham Blomart die
Sammlung für 34,000 Thaler in Nürnberg ankaufen liefs.
Der Schreiber des Geheimbüchleins hatte ficher guten Grund,
dazu zu bemerken: ßlft alfo, Gott Lob und Dank! ein
folcher guter Kauf für uns gefchehen, deffen wir uns nimmer
mehr hätten einbilden dürfen, denn gewifslich ift unter allen
verkauften Stücken nicht ein einziges Hauptitück gewefen,
fonclern meiPcentheils kleine und von Wafferfarben gemalte
Sachen, darunter viele, an welchen, 0b f1e eben Albrecht
Dürer gemalt habe, noch viel zu zweifeln litt.
Der gedrängte Hinweis auf diefe, früh fchon ergiebige
Quelle der Dürerfalfchung mag den Einwürfen derjenigen
begegnen, die in der Zurückführung eines Kunftwerkes auf
die lmhofflfche Kunftkammer oder in der Ausführung einer
Stückchen.
geringfügige
auf zwei ganz