Entwürfe.
Tuch a1" fche
Der
Altar.
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ift die" COlDpOfllIiOH einheitlicher und find die Heiligen, Ka-
tharina knieend, Barbara ftehend, in diefelbe einbezogen.
Die Flügel mit den beiden heil. Johannes find blos mit Biefter
leicht umriffen, während das Mittelftück darüber noch mit
ausgefparten Lichtern anmuthig coloriert und fodann mit der
Feder in Tufche nochmals kräftig übergangen ift ein
deutliches Vorbild im Kleinen für die gleiche Manipulation
bei der Ausführung der Schulbilder. Dafielbe gilt von der
anderen Skizze zu einem Triptychon, deffen Mittelbild die
Madonna mit St. Hieronymus und St. Antonius darftellt;
die Flügel St. Sebaftian und St. Rochus in leichten Umriffen.
Von einer Ausführung diefer Flügelaltäre ift nichts bekannt.
Eine andere ganz flüchtige Federzeichnung der Albertina
vom Jahre 1511 zeigt oben eine thronende Madonna mit
einem geigenden Engel zu ihren Füfsen und gekrönt von
zwei anderen in einer hohen Bogenhalle, in welcher diefelben
Heiligen perfpectivifch angeordnet ftehen, welche auf der
oben genannten erflen Altarfkizze vorkommen. Diefe Com-
pofition hat einige Verwandtfchaft mit dem ivlittelitücke des
herrlichen Tucheffchen Altares in der Sebalduskirche zu
Nürnberg, welchen Hans von Kulmbach I 513 als eines feiner
Hauptwerke vollendet hat. In's Gewicht fallt diefer Umftand
aber erft in Anbetracht der Ueberlieferung, dafs jene
Tuchenfche Tafel nach einer Zeichnung Dürers gemalt fei,
die flch einft im Befitze Sandrarts befand und jetzt, gleich-
falls mit I 511 und Dürers Monogramme bezeichnet, auf dem
Berliner Kupferftichcabiilet aufbewahrt wird 1).
XVie es nun immer um diefe Vorgefchichte des Tucher-
fchen Altares beftellt fein mag, der Umftand, dafs Dürer
feinem Freunde Kulmbach eine Skizze geliefert habe, hat
nichts Autfallendes. Auch ein anderes Hauptbild Kulmbachs
gerade aus dem Jahre 1511, die Anbetung der heil. drei
Könige, im königl. Mufeum zu Berlin, hat fo viel Düreffches
in der COIDpOlllIlOH, dafs man faft ein gleiches Verhältnifs
Vergl.
Thauf
ing,
Die
CtC.
Laurea
Jahrb.
179-