Volltext: Dürer (Bd. 1)

Wohlfland. 
151 
beim Thiergärtner 
aus dem Nachlaffe 
Thore ßgegen Sonnenaufgang {lebende 
des Afironomen Bernhard Walther. Es 
ift das heute fogenannte Dürerhaus. Der Meifter bezahlte 
es mit 275 Rheinifchen Gulden ran bar dargelegtem Golda; 
es haftete darauf ein Eigengeld des Bürgers Sebald Taucher 
von jährlich 8 Gulden Stadtwährting, nebft 22 Pfund einer 
Pfründe für den S. Erhards-Altar bei S. Sebald. Diefe 
letztere nun löfte Dürer am I5. Januar 1510 dadurch ab, 
dafs er 70 Gulden Rheinifch in der Loftlngitube niederlegte, 
von deren Zinfen jene fromme Stiftung künftig beftritten 
werden follte'). Die andere mit 8 Gulden Stadtwährung 
verzinfte Hypothek löfte Dürer erit am 30. April 1526 ein, 
wodurch das Haus völlig laftenfrei wardi). Dazu kaufte er 
bereits am 3. Juni 1512 von Jakob Baner einen Garten vor 
dem Thiergärtner Thore vauf der Bamberger Strafse bei 
den fieben Kreuzenr für bare 90 Rheinifche Gulden J). Und 
da er, wie oben erwähnt, im Jahre 1518 dem Bruder Andreas 
feinen Antheil am väterlichen Haufe herausbezahlt hat, fo 
war er von da ab der alleinige Befitzer zweier, heute noch 
ganz anfehnlicher Bürgerhäufer von Nürnberg. 
So war es um das beftellt, was Dürer felbft vfeine 
Armuthr nennt und was man feither allzu wörtlich verftanden 
hat. Den betten Einblick in feine fonitige Geldgebahrung, 
feine Auffaffung davon, wie überhaupt in feine ganze Art 
und Weife als Menfch gewährt uns unftreitig fein Tagebuch 
von der Niederländifchen Reife. Auch von feinen Beziehungen 
zu feiner Frau erhalten wir dort das einzige authentifche 
Bild, nur werden wir in dem ganzen, faft ein Jahr umfaffenden 
Berichte vergebens nach einer Spur von Zwietracht oder 
lllifshelligkeit zwifchen den beiden Gatten fuchen. Ohne 
übrigens der Schilderung jenes Zeitraumes vorgreifen zu 
wollen, möchten wir hier noch erwähnen, dafs Dürer fchliefslich 
l) Kaufbrief, bei H. Lempertz in 
Köln; Organ f. chriftl. KunPc 1865. 
Nr. 8. Lochner, Perfonenna1nen44_ 
Ein Pfund hat 30 Pfennige. 
2) Mittheilung Lochners. 
3) Baader, Jahrbücher f. 
II. 234. 
Kunfhv.
	        
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