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Hausftand.
und
Heirath
5. März 1515 vom Rathe Hans Frey übertragen, aber von
ihm gleichfalls abgelehnt. Dafür liefs er fich am 3. December
deffelben Jahres bereit finden, die Verwaltung des Bettel-
ftockes am Schuldthurm unentgeltlich zu übernehmen, deffen
Schlüffel dann Wilibald Pirkheimer im Auftrage des Rathes
dem bisherigen Oberbettelrichter abnahm und ihm an-
vertraute. Merkwürcliger als diefe urkundlichen Nachrichten
ift der UmPtand, dafs Hans Frey im Jahre I 507 als Reifiger
unter dem kleinen Heerhaufen erfcheint, den der Rath zu
Maximilians beabfichtigtem Römerzuge abfchicktel). Auch
Dürer gedachte ja im Jahre 1506 fich dem damals fchon
erwarteten Krönungszuge nach Rom anzufchliefsen 2). Für
den fchon nicht mehr jugendlichen Hans Frey aber mag
die jedenfalls freiwillige Betheiligung an dem Unternehmen
immerhin fo auffallend erfcheinen, dafs man faft an eine
andere gleichnamige Perfönlichkeit zu denken verfucht wäre.
Vielleicht bringt aber gerade diefe Nachricht einen ver-
vollftändigenden Zug zu dem Bilde des Mannes, deffen ab-
fonderliche Gemüthsart nicht ganz ohne Einflufs auf Dürer
geblieben fein mag.
Hans Frey war ein Mann von den mannigfachften
Fähigkeiten, und nur die Art, wie Neudörffer über feine
Liebhabereien berichtet, hat Spätere dazu verleitet, ihn für
einen Mufikanten und Mechaniker von Profeffion zu halten.
Jener berichtet nämlich: 2er fei in allen Dingen erfahren
gewefen, er verftand {ich auf Mufik und war berühmt als
guter Harfenfchläger. Gefchickt wufste er das Waffer mit
Luft in die Höhe zu bringen; er machte aus Kupfer allerlei
Bilder, Manns- und Weibsperfonen, die waren inwendig hohl
und alfo durch's Gebläs" zugerichtet, dafs das eingegoffene
Waffer ihnen zum Kopf herausfprang und an anderen Orten
mehr in die Höhe; und jedermann konnte folchen Brunnen
tragen und mitten 'n feinen Saal fetzen und zu zierlichen
L
I) Baaders Bericht im Anzeiger f_
Kunde d. Vorzeit 1870, Sp. 42.
Dürers Briefe