Volltext: Dürer (Bd. 1)

Michel Wolgemut, 
erklärt {ich hieraus die ftärkere Betheiligung von Gehilfen 
zur Genüge. Einer derfelben kann auch Dürers jüngfter 
Bruder Hans gewefen fein, wenigftens beauftragt Dürer 1506 
in zwei Briefen aus Venedig an Pirkheimer feine Mutter, 
dafs f1e mit dem Wolgemut rede, dafs er ihm Arbeit gebee. 
Ein Zeichen auch, dafs Dürer fortwährend mit feinem Lehr- 
meifler auf gutem Fufse Hand. 
Die grofsen Aufträge, welche Wolgemut von allen 
Seiten zufloffen, fprechen für das Anfehen, welches feine 
Werkftatt weit und breit genofs. Auch flnd die Summen, 
welche ihm für feine Altäre bezahlt wurden, für jene Zeit 
fehr beträchtlich, und Dürer erzielte niemals, auch nicht 
annähernd, fo hohe Preife für feine Gemälde. Der Zwickauer 
Altar z. B. ward Wolgemut mit nicht weniger als 1400 Gulden 
rheinifch bezahlt. Die Schedeffche Weltchronik warf nach 
der Abrechnung am 22.Juni 1509 jedem der beiden contra- 
hierenden Theile ab: 98 H. bar, 149 H. an felbft entnommenen 
Exemplaren, 62x H. an noch ausftehenden Forderungen und 
überdiefs eine gleichgetheilte Anzahl von noch unverkauften 
Stücken. Bedenkt man nun dazu die Reihe der gewifs nur 
zum Theil bekannten und erhaltenen Arbeiten des Meifters, 
fo nimmt es Wunder, dafs er es nachweislich zu keinem 
gröfseren Befitzftande gebracht hat. In den fpäteren Jahren 
fcheint vielmehr ein Rückgang in feinen Vermögensverhältniffen 
eingetreten zu fein. Wie bereits oben erwähnt, bewohnte 
und befafs Michel Wolgemut in Dürers Knabenjahren das 
PleydenwurffTche Haus mnter der Veftena, das heute die 
Nr. S. 406 führt. Urkundlich ierfcheint er auch 1479 und 
1490 als deffen Eigenthümer; im Jahre I493 am 10.Juni 
veräufserte er daffelbe a_n BEIItlIOlOmEBLIS Egen und kaufte 
dafür das benachbarte Eckhaus des Schneiders Hans Gerftner, 
S. 497, gegenüber der xSchildröhrer. Wie lange er nun die 
neue Behaufung inne hatte, und wann auch diefe in den 
Befitz der Egen überging, wiffen wir nicht. Letztere über- 
liefsen aber bereits am 7. December I 507 das Haus käuflich 
an einen Dritten. Seitdem fchweigen die Nürnberger Archive
	        
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