Abschnitt.
Werke
Die
Goldschmiedekux
Der Kopfreif der Frauen entartete dann später ebenfalls zu einem
schweren, aus einzelnen Metallgliedern mit Scharnieren zusammen-
gefügten Reif, der mit dem Rittergürtel die gröfste Ähnlichkeit hat.
Von einem Behang der Reifen mit Münzen in der Art, wie wir es
schon beim griechischen Kopfschmuck kennen lernten, weil's Viollet
Beispiele aus dem frühesten Mittelalter vom Süden Frankreichs anzu-
führen, die er als byzantinische Tradition bezeichnet.
Endlich sei noch eine dem Mittelalter eigentümliche Bereicherung
des Kostüms erwähnt: Der Behang mit Schellen, die ebensowohl
die noch heute übliche Form hohler Kugeln, wie diejenige kleiner
Glöckchen hatten. Wenn dieser Schmuck auch in der Geschichte
Ulrichs von Lichtenstein schon um die Mitte des I3. Jahrhunderts
erwähnt wird, so finden wir ihn allgemein doch erst in dem reichen
und gesuchten Kostüm des I5. jahrhunders. Beispiele linden sich bei
Hefner-Alteneck; so auf den Berliner Gobelins vom Anfang des
I 5. Jahrh. (Tafel 224), wo eine wahre Verschwendung dieses be-
denklichen Schmuckes erscheint, der an Hals und Gürtel getragen
wird; auf einer Weimarer Miniatur (Tafel 272), welche den Saum
des Lendners damit besetzt zeigt, und endlich auf dem Grabstein
Ludwigs von Hutten (1414), Taf. 240, mit dem schellenbesetzten
Gürtel.