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T 1372, Taf. 198, Rudolf v. Sachsenhausen, 1370, Taf. 193)
auch als kleine Krone gestaltet ist.
Es ist bei diesen Bildungen, wo sie uns einmal im Original be-
gegnen, nicht immer leicht, zu bestimmen, 0b dieselben als selbständige
Schmuckstücke im bisher erläuterten Sinne gedient haben, oder ob
sie Glieder von Ketten, Besatzstücke oder Schliefsen von Gürteln
oder endlich Hut- oder Haar-Agraifen. gewesen sind, da alle diese
Gegenstände die gleiche zentrale Kompositionsweise zeigen. Nur wo
dieselben eine figürliche Darstellung religiösen Inhaltes enthalten, kann
man sie mit Bestimmtheit als Bruststücke des priesterlichen Gewandes
oder Pluvial-Schliefsen bezeichnen. Zwei ausgezeichnete Beispiele
dieser Art enthält das Rothschild-Museum zu Frankfurt a. M. (ab-
gebildet Luthmer, der Schatz des Freih. C. v. R. II, Das eine
derselben, dem Ende des I4. Iahrhunderts entstammend und wahr-
scheinlich französische Arbeit, misst 15 cm im Durchmesser, hat die
Gestalt eines Vierpasses, bei welchem sich die Halbkreise regelrecht
an die längeren Quadratseiten anschliefsen, und enthält im Innern
unter einer gothischen Nische mit geschweiftem Bogen die Darstellung
der Verkündigung in sehr schöner Email-Ausführung mit zahlreichen
F olie-Pailletten. Das andere, wahrscheinlich späteren Ursprungs, zeigt
unter einem gothischen Baldachin die Figur eines Bischofs und ist mit
Smaragden und Perlen besetzt. (Fig. 28, 5.) Bei beiden ist das Material
vergoldetes Silber. Nicht selten nehmen diese Pluvialschliefsen oder
Monilia gegen Ende des Mittelalters eine den gleichzeitigen Siegeln
verwandte Gestalt an: so das prachtvolle Stück, welches das Berliner
Kunstgewerbe-Museum besitzt. (Fig. 28, 7.) Hier ist die kreisförmige,
am innern Rand mit einer durchbrochenem gothischen Firstkrönung be-
setzte Fläche durch eine sehr reiche gothische Architektur, bestehend aus
drei Tabernakeln, ausgefüllt. In dem mittlern sitzt Petrus, rechts und
links stehen zwei Heilige in Ritterrüstung; im unteren Teil des Mittel-
feldes kniet die Gestalt eines Donators. Gefertigt wurde das I4 cm
im Durchmesser haltende Stück im jahre 1484 von dem Mindener
Goldschmied Reinecke van Dressche für Albert von Letelen, Kanonikus
in Minden. Besonderes Interesse nimmt auch ein von Giraud (les
Arts du Metal) mitgeteiltes Beispiel aus der Sammlung E. Dutuit in
Anspruch. Hier ist die im Vierpass begrenzte Fläche der Mantel-
schliefse mitten durchgeteilt, und der Stofs der beiden Hälften durch
zwei senkrechte Omamentstreifen bezeichnet; jede der beiden Hälften
enthält dann eine gröfsere und eine kleinere Figur eines Heiligen.
Ähnliche Anordnung zeigt eine Schliefse aus vergoldeter Bronze im
Cluny-Museum, auf welcher die Verkündigung dargestellt ist. Be-
achtenswerte Beispiele enthielt auch die Sammlung Felix; als be-
sonders hervorragend nennen wir ein Monile in Vierpassform mit
zwischengesetzten Ecken, I5 cm Durchmesser von Silber, dessen
Vorderseite mit fünf niellierten Platten besetzt war, italienische Arbeit