Das
Geschmeide.
den
Bei
Griechen u.
Römern.
Schränkt man sich auf Perlen, die an Kettchen hängen (Mathias, IV, 8) f")
mit Vorliebe wählt der logische Sinn der Alten hierzu Dinge, die
schwebend gedacht werden können: Gestalten der Victoria (ebd.
geflügelter Kindergenien (ebd. r, 4.) Tauben und Ähnliches. Auch
rein ornamentale Bildungen kommen häufig vor, sowohl solche, die
Blütenknospen oder Fruchtkörner zum Motiv haben, wie auch die
blofse Form des Tropfens oder der "Bommel" (ebd. IV. o, oft mit
Filigranverzierung daneben auch wohl zierliche Nachbildungen
V0I1 Geräten, wie Körbe (ebd. 6), Henkelflaschen und Ähnliches.
Fast immer wird dann diejenige Stelle des Ringes, wo der An-
hänger befestigt ist, durch eine Rosette, Maske oder dergleichen her-
vorgehoben.
Beschränkte sich das Ohrgehänge auf einen
Ring mit halbmondförmiger verzierter Unter-
hälfte, so kam der Schmuck, der rechtwinkelig
zur GesichtsHäche getragen wurde, nur in der
Prolilstellunv der Trägerin zur Geltun Um ihn
Ü o g e-w Ass-s! was:
auch für den Anblick von vorn sichtbar zu ma-
chen, verfiel man bald darauf, den Halbmond- m! m,
ring in einen kleineren Ring so einzuhängen,
dass er nun parallel mit der Gesichtsfläche
Stand. Hieraus entwickelt sich das beliebte Halb- J Ö
mondmotiv, welches durch Ausfüllung seiner
Bucht mit Palmetten, Köpfchen und Filigranmo-
tiven, Endigung seiner Hörner in Tierköpfe und
Palmetten, gelegentliche Umkehrung, so dass die
Hörner nach unten gerichtet sind, auch durch 73
Verdoppelung nebeneinander mannigfache Varia-
üonen erfuhr.
In ähnlichem Übergang sehen wir dann Vgl); um
diese Motive des einfacheren Ohrgehänges durch vf" i,"
Bereicherung des Behanges Dimensionen anneh-
men, die sie in die andere Gruppe, den für feier- Flg" 13,35 iilifffäfmge
liche Gelegenheiten anwendbaren Kopfschmuck,
verweisen. Noch bestimmt, in den Ohren getragen zu werden,
sind zwei reizende Bildungen aus dem Berliner Museum IV.
7- u. Die erstere entwickelt sich von der Halbmondform aus,
in deren Bogen von einem in Filigran gefassten Stein getragen
eine männliche Maske angebracht ist, während vom unteren Rande
des Halbmondes an verschieden gebildeten Kettchen zwei Paare
von Gehängen ausgehen, die in der Mitte als fünftes einen tropfen-
förmigen, in Filigran gefassten Stein haben. Bei der zweiten bildet
den Hauptteil des Ohrrings eine reich in Filigran verzierte Scheibe;
4') Der menschliche
Schmuck
etc.
von Mathias,
Liegnitz,
M. Cohn.