Volltext: Gold und Silber

Abschnitt. 
Technik. 
Die 
Voraussetzung hat, sowie die Handlichkeit und Zierlichkeit des Gegen- 
standes schon in frühester Zeit dieselben zu Sarnmlungsobjekten machten. 
Schon zur Römerzeit erfahren wir von Gemmensammlungen, "Dactylio- 
thecae", deren älteste wohl Scaurus, der Stiefsohn des Sulla, besafs, 
während Pornpejus eine solche, die er von Mithridates erbeutet hatte, 
im Kapitol, und iCaesar eine Gemmensammlung von sechs Tafeln im 
Tempel der Venus genitrix als YVeihge- 
t schenk aufstellen liefs. Dass die italienische 
 Renaissance, die selbst die bedeutensten 
nääige. Gemmenschneider aufzuweisen hatte, auch 
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cvkjä".  sen wir den Leser auf die über denselben 
 handelnde F achlitteratur verweisen und kön- 
 nen nur über die Technik noch einige 
" kurze Angaben machen. 
m; 10' Renaissance'cameo' Die Gemmenschneidekunst wird in 
zweierlei Sinne ausgeübt: entweder werden 
die Darstellungen vertieft geschnitten, so dass ihr Abdruck das eigent- 
liche plastische Bild giebt, oder man schneidet dieselben erhaben 
in mehr oder minder flachem Relief. Die erste Art, die eigent- 
lichen Gemmen, wird vorwiegend in durchsichtige oder wenigstens 
in einfarbige Steine geschnitten; die Reliefschnitte, Kameen genannt, 
werden mit Vorliebe in Materialien ausgeführt, welche, wie der 
Onyx, aus hell und dunkel gefärbten Lagen zusammengesetzt sind, 
so dass der Kameenschneider den Vorteil wahrnimmt, seine Dar- 
stellungen in hellem Material von dunkelm Grunde absetzen zu lassen, 
wobei auch das Durchscheinen des letzteren durch dünne Schichten 
des helleren zu einer Art Schattierung benutzt wird, welche mit dem 
Charakter der "päte sur päte" genannten Malerei Verwandtschaft hat. 
Zu letzterer Art dienen von alters her auch bestimmte Muschel- 
gattungen; so die Gattung Strombus, deren Schalen ebenfalls in zwei 
Lagen, einer hellen, fleischfarbigeir und einer dunkelroten gebildet sind. 
Zum Gemmenschnitt (der vertieften Ausführung) wählte man weniger 
die Edelsteine ersten Ranges, die auch ohne diese plastische Behand- 
lung genügenden Reiz in der blofsen Erscheinung ihres Materials be- 
sitzen, als vielmehr die geringeren und Halbedelsteine, als Kameol, 
Achat, Jaspis, Onyx und Sardonyx, Obsidian, Heliotrop, indischen 
Granat, Nephrit, grünen Quarz und Bergkristall. 
Die plastische Bearbeitung der Edelsteine wird nur uneigentlich 
als "Schneiden" bezeichnet: nur bei den weicheren Muschelkameen
	        
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