Schmuckmittcl:
Die
Kameen
Edelsteine,
Malachit, hell spangrün gefärbt und mit interessanter, nierenförmiger
Aderung. Endlich ist noch der Nephrit zu erwähnen, dessen be-
deutende Härte (6 bis 7) die Chinesen nicht hindert, diesen milchigen,
blassgrünen Stein zu allerhand kostbaren Gefäfsen, Kleinskulpturen,
Säbelgriffen und dergl. zu verarbeiten.
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Mit der Farbenpracht und der reizvollen Lichtbrechung der Edel-
steine hat sich die Anwendung derselben nicht begnügt; man hat
zu allen Zeiten die Edelsteine als Material der Kleinplastik verwendet,
die um so höher im Wert und Ansehen stand, je mehr Schwierig-
keiten die Härte des Materials der künstlerischen Verarbeitung ent-
gegensetzte. Vielleicht waren es die als Talismane getragenen Edel-
steine, die mit bestimmten Schrift-Charakteren oder hieroglyphischen
Zeichen versehen wurden, die zuerst auf
das Einschneiden von Figuren führten.
Jedenfalls haben sämtliche Völker des Alter- 5,
tums, Ägypter, Phönizier, Perser, Hellenen
und Römer den künstlerischen Steinschnitt
gekannt und teilweise mit einer Meister- Qßt-Syjlitßgtisr;
Schaft geübt, welche die Reste aus jener agil?
Zeit heute zu den gesuchtesten und wert-
vollsten Sammlungs-Objekten macht. Die "qßfßfl"
ursprünglichste Verwendung geschnittener
Steine finden wir wohl zur Verzierung der i"
Fingerringe, womit die Verwendung der- 5'
selben als Siegelringe Hand in Hand ging. "U
Aber auch als selbständiges Schmuckwerk, Fig. 9. Renaissance-Cameo.
namentlich der F rauenkleidung, als Mantel-
schlieisen, zum Besatz von Waffen sowie von Trinkgefäfsen aus
Edelmetall finden sie in der alten Welt Verwendung. Das Mittel-
alter, welches zunächst auch hier das Erbe des Altertums antritt, ehe
es zu eigenen Produktionen übergeht, findet dann in seinem Kirchen-
gerät die mannigfachste Verwendung für antike geschnittene Steine,
deren Darstellungen oft in einem beachtenswerten Kontrast zu ihrer
Bestimmung stehen: die metallenen Einbände der Kirchenbücher,
Kelche, Kreuze, Bischofstabe, Reliquiarien und endlich die Schaustücke
der Priester- und Levitenkleidung bieten Gelegenheit genug zum Be-
satz mit geschnittenen Steinen.
Bemerkenswert ist, dass der Kunstwert geschnittener Steine, der
den Ausdruck des künstlerischen Gedankens auf kleinstem Raum zur