Abschnitt.
Technik.
Die
mannigfaltigen Lichtbrechung aus den übrigen Produkten des Mineral-
reichs herausgehobenen Naturerzeugnisse dienen nicht nur zum Besatz
von Geschmeide und Prunkgerät: sie bilden in häuhgen Fällen das
hauptsächlichste Material der letzteren, und bieten Airlafs zu kunst-
voller Fassung in Gold und Silber, die ihrerseits wieder mit Emaille
und kostbaren Steinen geschmückt wird.
Wenn es auch dem Zweck dieses Buches fern liegt, eine mine-
ralogische Erklärung und Klassifizierung der Edelsteine zu geben, so
ist doch eine kurze Aufzählung und Beschreibung der hauptsächlich
als Schmucksteine verarbeiteten Edelsteine ebenso unerlässlich wie
einige Andeutungen über den Schliff, die Fassung und die Mittel der
Verschönerung derselben.
Man hat zur Einteilung der Mineralien eine Härte-Skala von
IO Nummem aufgestellt, deren 5 obersten die Halbedel- und Edel-
steine umfassen und gleichzeitig für die Wertskala gelten können, so-
weit nicht die besondere Seltenheit eines relativ weichen Minerals
demselben eine Stelle unter den kostbaren Steinen anweist. Die
fünf obersten Härtegrade werden bezeichnet durch:
6. Feldspath,
7. Quarz (Bergkristall),
8. Topas,
9. Korund (Saphir),
IO. Diamant.
Die Edelsteine werden fast durchweg in einem Zu-
[I stande gefunden, der, wenn er auch kristallinische Form
B zeigt, doch die Eigenschaften derselben nicht so zur
Geltung bringen würde, wie es für ihre dekorative
WVirkung wünschenswert ist. Hierzu dient der Schliff,
der auf weicheren Steinarten, bei den sehr harten Gra-
den auf Holz oder Leder mit Hülfe des Schmirgels,
einer sandigen Form des Korund, beim Diamant end-
12- lich mit seinem eigenen Staub ausgeführt wird. Die
Fonnen, welche die Steine bei dieser Bearbeitung er-
halten, „der Schnitt" ist ein sehr mannigfaltiger. Seine
Hauptformen sind folgende:
l I. Der Brillantschnitt, eine ziemlich neue Erfin-
dung, die den Diamanten, sowie auch anderen ganz
s durchsichtigen Steinen die höchste Entwickelung ihrer
glänzenden Eigenschaften sichert. Er besteht Sölner
5 Grundform nach aus zwei mit ihrer Basis zusammen-
vfg. hängenden vierseihgen abgestumpften Pyramiden, von
i denen die obere stärker abgestumpft ist als die untere.
Die obere heiIst das Oberteil (Dessus). Die untere
die Kulasse (Dessous) die Kante mit welcher die
Grundflächen zusammenstofsen die Rundiste; an dieser wird der