Volltext: Gold und Silber

Schmuckmittel  
Die 
Email, 
Nicllo. 
Könnens versuchten Verzierungen in den Nephrit-Gefäfsen Indiens 
haben, bei welchen auf den Grund Blumen von Rubinen verteilt sind, 
die in einer Bettung von Gold liegen: Ähnlich ist hier die Kristall- 
flache von einem 21 jour-Ornament von buntem Email überzogen, 
Welches von blanken Goldrändern konturiert erscheint. Die Technik 
ist wohl folgende: Das Ornament wird in die Kristallflächc einge- 
schliffen und mit Gold ausgefüllt, wobei es fraglich bleibt, ob die 
Ränder der Vertiefungen „unter sich" geschliffen sind. Vermutlich 
haftet das Gold auf dem rauben Kristallgrund durch vorsichtiges Ein- 
llämmern. In den Goldilächen sind nun die Gruben für das Email 
ausgehoben und mit einem jedenfalls sehr leichtflüssigen Glasfluss 
ausgefüllt. Zum Schluss püegt die ganze Kristalltafel noch mit einer 
gefärbten Zinnfolie unterlegt zu werden. Beispiele dieser Technik 
finden sich in den Ufüzien zu Florenz, im Louvre, in der Sammlung 
C. von Rothschilds zu Frankfurt a. M. und in derjenigen der Baronin 
James von Rothschild in Paris, letztere beide als Rückseiten von 
Handspiegeln. 
Vielleicht erscheint es nicht 
unrichtig, auch das N iello, welches  
in der Verzierung des Silbers eine  
   r   
bedeutende Rolle spielt, den Email-   
techniken anzureihen. Diese Zier-  
weise besteht im Ausfüllen von  
Gravierungen zum Zwecke besserer  
Hervorhebung derselben mit einer  
schwarzen Masse (nigellutm), die  
sich im Feuer mit dem Silber fest  
verbindet. Diese Masse ist eine Ver-  
bindung von Schwefel und Silber _ "K" 
und wird hergestellt, indem man ein  
Teil Silber mit 2 Teilen Kupfer  
und drei Teilen Blei Zllßammell- Pluvialschliefilgriiiizl.Niello-Platten. 
schmilzt, die iiüssige Mischung in 
einen mit Schwefel halbgefüllten Tiegel giefst, nochmals schmelzen 
lässt und nun durch einen Büschel Reiser in Wasser giefst, wodurch 
die Masse in Körner erkaltet. Diese werden pulverisiert, und geben, 
mit Salmiak angefeuchtet, die Masse ab, welche in die Gravierungen 
eingerieben und im Emaillierofen eingeschmolzen wird. Nachträglich 
mit Bimsstein geschliffen und poliert, lässt dies Verfahren die Zeich- 
nung in äufserst klaren, etwas metallisch-glänzenden schwarzen Linien 
erscheinen. Die Technik scheint uralt und schon von den Ägyptern 
geübt worden zu sein. Jedenfalls kam sie im 15. ]ahrhundert nach 
längerer Vergessenheit sehr in Blüte. Das Interesse der Kunst- 
geschichte nimmt sie dadurch besonders in Anspruch, dass sie zur 
Erfindung der Kupferstechkunst führte. Der Goldarbeiter suchte sich,
	        
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