Volltext: Gold und Silber

Schmuckmittel 
Die 
Filigran. 
pels, der mit dem Zieheisen auf derselben Unterlage befestigt ist, der 
Draht durch das Loch, welches enger als sein Querschnitt ist, hin- 
Clurchgenötigt wird. Hat mit der fortschreitenden Verdünnung der 
Draht eine Länge erzielt, welche gröfser als die der Ziehbank ist, 
so werden die weiteren F einheitsgrade durch Führung der Schlepp- 
Zange mit der Hand erreicht. Den Löchern des Zieheisens kann 
hierbei eine beliebige Form, kreisrunde, linsenförmige, vierkantige etc. 
gegeben werden, welche der zu verschiedenen Zwecken bestimmte 
Draht danach annehmen wird. Da der letztere durch das Ziehen 
Sehr an Härte zunimmt, wird er zwischen den einzelnen Abteilungen 
des Verfahrens mehrmals wieder geglüht. Um den fertig gezogenen 
runden Draht weiter zu verzieren, wird er, namentlich für Zwecke des 
Filigrans, häufig Hkordiert". Dies ist nichts anderes, als das An- 
schneiden eines ganz feinen Schraubenganges auf die ganze Länge 
des Drahtes mit einem Instrument, welches dem zum Schrauben- 
schneiden an Eisenröhren etc. im Prinzip durchaus gleich ist. 
Wird dieser kordierte Draht nun noch "geplättet", d. h. durch Walzen 
auf einer kleinen polierten Stahlwalze von zwei Seiten wieder flach- 
gedrückt, so dass die Reste der Schraubengänge nur noch als kleine 
Zähne oder Perlen auf zwei Kanten des Drahtes zu sehen sind, so 
ist damit das eigentliche Material für das Filigran geschaffen, welches, 
Wie schon der Name sagt, einen "gekonnten Faden" zur Voraus- 
Setzung hat. Diese Körnung des Drahtes ist uralt, wurde jedoch in 
früheren Zeiten auf anderem Wege, selbst durch das unendlich müh- 
Same Mittel des Einfeilens erreicht. Andere Verschiedenartigkeiten, 
die man in die Formen des Drahtes bringt, sind das Zwirnen von 
Zwei oder drei Drähtchen, die spiralig umeinander gewickelt werden, 
Oder das Drehen eines vierkantigen Drahtes um sich selber  Varia- 
tionen, die weniger beim Filigran als bei der selbständigen Verwen- 
dung von Drähten, als Konture, Profileinlagen etc. vorkommen. 
Das zweite Element des Filigrans sind kleine Goldperlen, die 
an bevorzugten Stellen des durch die Drähte gebildeten Ornamentes 
angebracht, nicht selten aber auch selbständig zur Verzierung glatter 
Flächen benutzt werden. Die zu dieser "Kügelchenarbeit" ver- 
Wßndeten Gold- und Silberperlen werden folgendermaßen hergestellt: 
man schneidet aus Blech kleine gleichgrofse viereckige Flitter, oder 
kneift von Draht kurze Endchen ab, und legt diese in einer Bettung 
Vßn ganz fein gesiebtem Kohlenstaub in einen Schmelztiegel. Im 
SChmelzfeuer schmelzen diese kleinen Gold- oder Silberstückchen, 
Welche durch die umgebende Kohlenschicht am Zusammenfliefsen 
gehindert werden, zu kleinen Kugeln zusammen. 
Die Herstellung des Filigrans auf metallener Unterlage, wobei 
letztere WOhl ausnahmslos von gleichem Material wie die Auliage zu 
Sein pHegt, also Gold auf Gold und Silber auf Silber  erfolgt nun 
S0, dass auf die auf der Grundplatte vorgerissene Zeichnung die 
Luthmer, Gold und Silber. 2
	        
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