258
Abschnitt.
Die
Werke
Goldschmiedekuxxst.
einer Schraube gegen einen Glasbecher in Römerform festgeklemmt
"werden eine holländische Spezialität, welcher man in Museen und
auf Bildern noch häufig begegnet. Als sonstige Eigentümlichlaeiten
der holländischen "frinkgelage sind die Mühlenbecher zu nennen:
Becher, welche auf dem Rande umgestürzt stehend, statt des Fufses
eine kleine Windmühle haben, deren Flügel durch ein Pfeifchen an-
geblasen werden; so lange die Flügel sich drehen, muss der Becher
geleert werden.
Von belgischen Goldschmieden ist zu nennen: Jean Thieullier,
von welchem noch das Reliquiar des heil. Romuald in Mechelen existiert,
und Cornelius de Boute, der Anfang des 16. Jahrhunderts in Gent
arbeitete. ln Lüttich lebten in späterer Zeit Pierre de Fraisne
später Jacques d'Artois, der im 18. Jahrhundert die
Thüren des Tabernakels von St. Jean fertigte Gegen Ende des
I8. Jahrhunderts blühten in Mons die Goldschmiede Francois
Beghin, Van Poucke, Tiberghien, Gand und Bettignier, alle
in ihrem Stil von der gleichzeitigen französischen Richtung abhängig.
Von den für Silber- und Goldarbeit thätigen Kleinmeistern der
holländischen Kunst haben wir anzuführen: Hieron. Cock (1510 bis
1570), zwölf Tafeln mit Bechern, Kannen, Flaschen, Salzfässern etc.
Adrian Collaert, 1520 und seinen Sohn Hans Collaert 1540 bis
1622, zahlreiche Entwürfe zu Schmucksachen. Hans Vredeman
Vriese hat unter seinen sehr zahlreichen Blättern auch Vasenentwürfe
für Goldschmiede; Jac. Honnervogt Entwürfe für Schmucksachen,
Michel Blondus, geb. zu Frankfurt a. M. 1590, gest. zu Amster-
dam 1656, gehört durch seine Entwürfe für Waffenverzierung, Schalen-
ränder etc.; in die holländische Schule; Heinr. Janssen, Mitte des
I7. Jahrhundert, Kompositionen für Schalenränder u. a. Goldschmiede-
arbeiten; Adam van Vianen, der oben genannte Goldschmied von
Utrecht, hinterliefs auch eine Sammlung von 128 Tafeln, Entwürfe
für Tafelgerät. Auch Lutma ist in gleichem Sinne hier aufzuführen,
sowie die andern Meister des „genre auriculaire": Gerbrand van
den Eeckhout und M. Mosyn, beide in Amsterdam um Mitte des
I7. Jahrhunderts; Joh. Jac. Folkema, Heinrich van Bein und
Erasmus Kamyn gehören mit ihren Goldschmiede-Entwürfen dem
Ende des I7. Jahrhunderts an.
Dass in demjenigen Lande, welches seit Ende des I5. Jahr-
hunderts unermessliche Mengen Edelmetall einführte, in Spanien
auch die Edelschmiedekunst sich einer besondern Blüte zu erfreuen
hatte, ist leicht verständlich; wir verdanken der sehr gründlichen Arbeit
von Davillier, (Orfevrerie en Espagne, Paris, Quantin 1879) neuerdings
eine eingehendere Kenntnis über dieselbeäk). Wenn sich die spanischen
Eine gedrängte Schilderung
South Kensixxgtoxx Hundbooks.
auch
in
Spanish
Arts by
Riaßou
Iuan