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Abschnitt.
Die Werke
Goldschmiedekunst.
der
speziell der Silberschmiedekunst gewidmeten, sondern auch die „Caprices
a divers usages" die Beachtung der Goldschmiede verdienen.
Pierre Germain, „der Römer", geb. 1716 zu Marseille, "tzu Paris
1784, ist mit dem oben genannten Germain oft verwechselt worden.
Ein Aufenthalt in Rom ist bei ihm nicht nachzuweisen; doch war er
raktisch als Goldschmied thätig und veröffentlichte in den "Elements
iiorfevrerie" das bedeutendste Werk über diese Kunst, welches Seine
Zeit aufzuweisen hat. Es besteht aus zwei Teilen von je 50 Tafeln.
Ein Sammelwerk, auf dessen 255
(I'm Tafeln nach Marot, Le Pautre, Le
Roux, Berain u. a. sich auch eine
Anzahl Zeichnungen für Silber-
schmiede und Juweliere befinden,
gab Ch; A. Jombert unter dem
vff f, f, Titel Repertoire des Artistes 1,65
"i "l- i" heraiiiicii in a" h
was ie ollandische
Kunst hielt die Renaissance zu
Anfang des I6. Jahrhunderts ihren
N Ü Y Einzug und entwickelte sich in dem
T? politisch kräftigen und reichen Han-
X557: delsvolk, welches zu jener Zeit die
x. „ [.554 gleiche Rolle im Weltverkehr spielte
wie heute die Engländer, zu einer
w 1 stolzen und selbständigen Blüte.
i)? "Ö Was die Goldschmiedekunst an-
hat; langt, so haben wir ihre ersten Re-
,7„„"däßlffeääräärw naissance-Äufserungen auch hier auf
i. "den Werken der Maler zu suchen.
K5 QÄWL Eine merkwürdig reiche Ausbeute
Q3: "f an schönen und phantasievollen,
Fig. 144. Silbergefziss 31m einem Bilde durchaus der neuen Kunstrichtung
des B. von Orlzvaglgiäinläügdtelschen Institut gpgehöfiqndeggldEdelFnetalä_ Geräten
ieten ie i er eines wart von
Groningen, Roger van der Weyden, Bernh. von Orley und nament-
lich des Mabuse; bemerkenswert ist, dass der letztgenannte Meister
nur in den Bildern seiner ersten Art, vor seinem italienischen Auf-
enthalt, Ausbeute gewährt: ein Beweis, dass wir die Anregung zu
diesen Renaissancebildungen nicht im Süden zu suchen haben. Leider
sind, wie denn die holländische Kunstforschung bisher die Malerei
einseitig bevorzugt hat, die Meister der zahlreichen und schönen Ge-
fäfse und Geräte, die sich in Holland noch im Besitz von Privaten
und Kirchen befinden, so gut wie gar nicht ermittelt worden; man
erkennt nur, dass bei aller Verwandtschaft, welche diese Bildungen
mit den gleichzeitigen deutschen und französischen YVerken haben,