Gefäfse,
Geräte
Renaissance
Frankreich
Spiitzeit
EtC.
253
wurde 1669 Meister. Allein schon sieben Jahre vorher hatte Colbert,
wahrscheinlich durch den Maler Le Brun veranlasst, seinem Talent
Aufmerksamkeit geschenkt und ihm den silbernen Einband eines
Buches in Auftrag gegeben, in welchem die Eroberungen Ludwigs XIV.
verzeichnet waren; dieser Auftrag verschaffte ihm u. a. eine Werkstatt
im Louvre. Später hatte er noch einen silbernen Rahmen um ein
Bild des Königs von Benard und verschiedene Prunkgefäfse und Kande-
laber für das Schloss Versailles auszuführen; ähnliche Arbeiten machte
Fis-
Terrine von Franqois Thomas Germain (Privatbesitz in Russland.)
er auch für den Dauphin; doch scheint es, dass allen diesen gröfseren
Arbeiten Entwürfe von Le Brun zu Grunde gelegen haben.
Von einer vielseitigeren künstlerischen Thätigkeit, die fast an die
Meister der Renaissance erinnert, scheint sein Sohn Thomas Germain
(1673-1748) gewesen zu sein. Schon mit I5 Jahren finden wir
denselben in Rom als Zögling der daselbst kurz zuvor begründeten
französischen Akademie, und mit allgemein künstlerischen Studien,
namentlich der Architektur beschäftigt; doch nötigte ihn der Tod
seines Gönners Louvois bald, sich dem Goldschmiedehandwerk mit
Entschiedenheit zuzuwenden, welches er dann in Rom erlernte und
praktisch betrieb, bis er 1706, schon von einem bedeutenden Ruf