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Fig. 4 Gestempeltes Ornament von W. Jarnnitzer.
Die
Schmuckmittel.
Gravieren,
Tauschieren,
Filigran.
Mannigfaltig sind die Mittel, welche die Goldschmiedekunst an-
Wendet, um ihre Werke zu schmücken mögen dieselben nun in
dem Materiale, aus welchem diese ausgeführt sind, selbst bestehen,
oder mögen es fremde Zuthaten sein, Wir werden uns mit beiden
Gattungen kurz zu beschäftigen haben, um in der späteren Übersicht
der geschichtlichen Entwickelung der Goldschmiedekunst auf diese Er-
klärung des Technischen zurückverweisen zu können.
Ihrem Wesen nach eigentlich unter die im vorigen Kapitel be-
handelte Gruppe der Oberflächebehandlung gehörig ist die Gravierung,
da dieselbe in der Fläche des Metalls selbst ausgeführt wird. Sie
dient zur Belebung dieser Fläche mit Mustern oder Ornamenten und
Wird in der Art des Kupferstichs mit dem auch hierfür angewendeten
Instrument, dem Grabstichel, ausgeführt. Dies ist ein vierkantiger
Stahlmeifsel, schräg zugeschliffen, dessen runder, knopfartiger Griff
beim Arbeiten gegen das Innere der Hand gestemmt wird, so dass
der Graveur das auszuhebende Metall vor der Spitze des Stichels
herschiebt. Durch gröfsere oder geringere Energie in der Handhabung
dieses Instruments hat es der Graveur in der Hand, flachere (seichtere)
oder tiefere Linien in das Metall einzugraben; meist zeichnen sich
die alten Arbeiten durch eine kräftigere Linienführung aus. Erst
neuerdings kommen wieder tiefe Gravierungen zum Schmuck von
Silberarbeiten zur Anwendung, denen durch eine besondere Haltung
deS Stichels scharfglänzende Flächen gegeben werden eine De-
kerationsweise, die sich namentlich von mattiertem Grunde wirkungs-
Vell abhebt. An Stelle der Gravierung tritt oft, wie beim Kupferstich
50 auch bei der dekorativen Anwendung auf Edelmetall, die Ätzung,
Welche darauf beruht, dass ein Teil der Metallfläche, entweder die
Zeichnung oder der Grund mit einem von Säure unangreifbaren
Überzug, dem "Ätzgrund", versehen wird. Die verdünnte Schwefel- oder
Selpetersäure, das "Ätzwasser", dem nun die Oberfläche ausgesetzt