Gefäfsc,
Geräte
Die
Renaissance
Deutschland.
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zahlreiche tüchtige Meister nach Berlin gezogen hat. Dass auch in
Halle eine bedeutende Goldschmiedekunst geblüht hat, beweisen die
mit seinem Beschauzeichen (liegende Mondsichel, darüber und darunter
ein Stern) gezeichneten Arbeiten in den gröfseren Museen, namentlich
in Berlin und Gotha. Bei der Vereinigung des Herzogtulns Magdeburg
mit Kurbrandenburg 1680 wurde dem grofsen Kurfürsten ein grofs-
artiges Silbergeschenk, Tafelaufsatz, Kronleuchter, Becken und Kannen
überreicht; als Verfertiger werden Victor Krause aus Halle und
Fig.
Gerhard Oberdieck aus Magdeburg genannt. Auch der Hallesclie
Meister C. Knittel verdient als Verfertiger eines einaillierten Kelches
von 1650, der durch die Hallesche Gewerbe-Ausstellung bekannt
geworden ist, einen hervorragenden Platz. Übrigens hatte in Magde-
burg die Goldschmiedekunst schon früher eine hohe Blüte erreicht,
als Albrecht, der Erzbischof von Mainz und Magdeburg, seinen be-
rühmten Silberschatz anlegte, zu welchem er aufser einheimischen
Künstlern solche aus Nürnberg, Aschaffenburg und selbst Italiener
beschäftigte.
Von Leipziger Goldschmieden seien hier nur die beiden Hans
Reinhardt, Vater und Sohn, angeführt. Ersterer, der I5 39 in Leipzig
Bürger wurde und 1581 daselbst starb, ist besonders bekannt durch