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Abschnitt.
der
WVerke
Die
Goldschmiedekuxxst.
Georg Wechter, der I 579 dreifsig Entwürfe für Goldschmiede
herausgab; Bernhard Zan, 1580, dessen punzierte Stiche für
Becher etc. sehr hochgeschätzt werden; Johann Siebmacher, T 161 I,
der neben seinen bekannten Wappenbüchlein und den Vorlagen für
Stickerei auch solche für Goldschmiede veröffentlichte; Paul Flyndt,
der in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts drei Serien von zusammen
84 Blättem für kirchliches und profanes Goldschmiedewerk herausgab.
Von späteren Meistern mag noch Dan. Mignot, ein Augsburger,
der Däne Corvinian Lauer, Elias Holl und der Dresdener
Hans Kellerthaler als Herausgeber von Ornamentstichen für Gold-
schmiede genannt werden.
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Fig. 102 a. Ornament von Mielichs Entwürfen zu Prachtriistuxzgen.
Neben den Kupferstechem müssen dann vor allen die Maler
Erwähnung finden, wenn von der engen Verbindung der deutschen
Goldschmiedekunst mit den übrigen Künsten im I6. jahrhundert die
Rede ist. Wir erwähnten schon oben des ersten Eingangs, welchen
die Renaissance in den architektonischen Umrahmungen der Bilder
der süddeutschen Schulen in Deutschland fand; aber auch Gold-
und Silbergefäfse finden wir auf diesen Bildern dargestellt, die, sicher
aus der eigensten Phantasie der Maler hervorgegangen, schon die
Formen der ausgebildeten Renaissance zeigen. Aber aufser diesem
nebensächlichen Interesse für die Edelschmiedekunst haben wir Maler
ersten Ranges zu nennen, die, ohne diese Kunst selbst ausgeübt zu
haben, Risse und Entwürfe für dieselbe schufen, deren Ausführungen,
wenn sie uns erhalten wären, in allererster Reihe unter dem Prunk-
gerät der deutschen Renaissance stehen würden. Albrecht Dürer war
als Sohn eines Goldschmiedes schon von Hause aus auf diesen
Interessenkreis hingewiesen; doch möchten wir gerade seinen Namen
hierbei nicht besonders betonen, da seine Entwürfe für Silberarbeiten,
u. a. ein grofser Tafelaufsatz im Britischen Museum, noch vollständig
in den Stilgesetzen der Spätgotik befangen sind. Wichtiger für die
Goldschmiedekunst der Renaissance ist der Münchener Maler Hans
Mielich (1515-1572). Wenn auch die frühere Annahme, dass dieser