des Edelmetalls.
Verarbeitung
Gewinnung und
Kern angedrückt wird und so allmählich die Form dieses Kerns an-
nimmt. Die hierbei infolge der Drehbewegung unvermeidliche strei-
Üge Oberfläche des Metalls ist eines der gröbsten Mittel, um die
moderne Anfertigung eines Stückes zu erkennen, selbst wenn die auf
dem "gedrückten" Körper ausgeführte Treibarbeit von einem sehr ge-
schickten Fälscher gemacht sein sollte. Wirklich alte Hohlgefäfse aus
Silber lassen durch die auf denselben sichtbaren Hammerschläge
immer erkennen, dass sie "aufgezogen" sind. Letztere Technik, die
auch heute noch viel in Anwendung ist, besteht darin, dass mit Häm-
mern und auf Ambofsen, die je nach der zu erzielenden Form des
Gefäfses von verschiedenartiger Gestalt sind, die rund geschnittene
Blechplatte von der Mitte nach dem Rande zu geklopft und auf
diese Weise ausgetieft wird.
Die weitere Technik des Treibens hängt, soweit sie die künst-
lerische Dekoration von Metallwerk zum Zwecke hat, mit dem Zise-
lieren aufs engste zusammen. Das Wesen dieser Arbeit besteht darin,
dass der Schlag des Hammers vermittelst kleiner, mehr oder weniger
stumpfer Stahlmeifsel, der Punzen (poincons), auf eine bestimmte Stelle
der Metallfläche übertragen wird. Diese Punzen, aus dünnen Stahl-
Stäben hergestellt, haben je nach der Art ihrer Anwendung verschieden
geformte Spitzen ("Bahnen"); jeder Arbeiter pHegt 200-250 Stück
Verschiedene Punzen zur Verfügung zu haben. Die hauptsächlichsten
Arteif") sind: die Lauf- oder Einziehpunzen in stumpfer Meifsel-
forln mit geraden oder halbrunden, meist polierten Bahnen; die Satz-
Pllnzen mit üachen Bahnen von ovaler, herzfönniger oder dreieckigen
Form; die Mattpunzen, deren flache Bahn mit Rauhigkeiten ver-
sehen ist; die Haarpunzen mit feingeriefelten Bahnen; die Perl-
pnnzen, in deren Bahn ein kleines, halbkugeliges Loch gebohrt ist,
und je nach Bedarf noch manche andere Formen.
Als Unterlage beim Treiben und Ziselieren dient ein elastischer
Kitt, aus Pech, Ziegelmehl und Talg oder Wachs bestehend. Der-
Selbe wird auf die gerade Fläche einer gusseisernen Halbkugel aus-
gebreitet und die Arbeit, wenn sie auf einem flachen Blech ausgeführt
Werden soll, darauf aufgeschmolzen. Becher und andere Hohlgefäfse
Werden mit der Kittmasse angefüllt und mit einer Seite aufgeschmolzen.
Die Kugel mit der aufgekitteten Arbeit liegt vor dem Ziseleur und
Wird durch einen Ring aus Blei oder Lederriemen in ihrer Lage
gehalten. Die Arbeit des Treibens erfolgt abwechselnd von rückwärts
und vorwärts; sie beginnt mit dem Aufreifsen und Einziehen des
Konturs, innerhalb dessen an der Rückseite hervortretenden Linien
dann die höchsten Relief-Erhebungen von dieser Seite aufgetrieberr
werden. Diesem folgt von der Vorderseite aus das Niedersetzen
Wie:
E) S. Schuberth, Hand-
, Hartleben, p. 299 ff.
Hilfsbuch
und
den praktischen Metallarbeiter,
für