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Abschnitt.
Die
Werke
Golclschmigdekunst.
deutendste Gestalt von allen italienischen Goldschmieden der Re-
naissance ist jedoch unzweifelhaft der Florentiner Benvenuto Cellini.
Die bis vor etwa zehn Jahren noch in allen fürstlichen Schatzkammern
und öffentlichen wie Privatsammlungen geübte Sitte, jedes hervor-
ragende Stück Edelschmiedekunst der Renaissance mit dem Namen
dieses Meisters zu taufen, ist wohl dem Umstande zuzuschreiben, dass
er der einzige Kunsthandwerker war, von dessen Namen und Lebens-
Sog-
Farnesische Kassette, Mus.
nazionale,
Neapel,
Schicksale man etwas wusste, dank der von ihm selbst in seinem
achtundfünfzigsten Jahre verfassten, von Goethe bekanntlich über-
setzten Lebensbeschreibung. Die naive Selbstverherrlichung und nach-
weisbare Renomrnage, die der Grunclzug dieses äufserst lebendig ge-
schriebenen Lebenslaufs sind, wurden der Grund, dass Cellinis Namen
bei erwachender Kritik etwas in Misskredit kam, zumal die wenigen
unzweifelhaft von ihm her-rührenden Arbeiten ihm den hohen Rang
nicht anzuweisen schienen, der ihm früher zugesprochen wurde.