Gefäfse,
etc.
Geräte
gotische
Romanische u.
Periode.
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schliefsen nicht unähnlich. Eine spätgotische Pax, die auf einem
Stengelfufs ruhend sich der Form der Ostensorien nähert, besitzt das
kgl. Kunstgewerbemuseum zu Berlin; dieselbe wurde 1460 von Pius II.
zum Andenken an das Baseler Konzil in den dortigen Dom gestiftet.
Die spätere italienische Kunst gestaltet sie dann gern als kleine
architektonisch eingerahmte Altärchen, deren Bild in Niello ausgeführt
zu sein püegt.
Eine beliebte Aufgabe stellt die Kirche den Goldschmieden im
Bischofs- oder Hirtenstabe, zu welchem neben Holz und Elfenbein
vergoldetes Kupfer, Silber und Gold die beliebtesten Materialien sind.
Er pflegt ein durch profilierte Wulste abgeteilter Stab zu sein, dessen
Spitze sich volutenartig nach innenbiegt; diese Spitze ist nebst dem
Knauf, der sie vom Stabe trennt, der Gegenstand der Goldschmiede-
kunst. Sehr beliebt ist in der romanischen Periode die Anbringung
des heil. Georg in dem entstehenden Ringe; als Drache pflegt
dann die Biegung des Stabes ausgebildet zu sein. Später, mit dem
Aufkommen eines gesteigerten Mariendienstes findet man häufig die
Krönung der Gottesmutter dargestellt. Auch sonstige auf die betr.
Kirche bezügliche Heiligendarstellungen, daneben aber auch einfach-
ornarnentale Ausbildung iindet sich vor.
Von einem gotischen Becher.
Weit Weniger als bei den kirchlichen Goldschmiedearbeiten des
Mittelalters wird bei den Profangeräten unsere Kenntnis durch aus-
reichende Beispiele unterstützt; in vielem sind wir daher auf die
schriftlichen Überlieferungen, Inventarien und ähnl. angewiesen. Aus
diesen erfahren wir denn allerdings, dass das Tafelgerät der franzö-
sischen Könige im I4. Jahrhundert eine erstaunliche Menge von
Silberarbeiten aufwies. An Tafelaufsätzen war kein Mangel; sie hatten
die Gestalt von Schiffen, Burgen, von phantastischen Tieren. Speziell
das Schiff stand vor dem Sitz des Fürsten; es war ein verschliefs-
bares Behältnis, in welchem sich wohl zum Schutz vor Gift
das ganze Speise- und Trinkgerät desselben befand. Behältnisse
für das Getränk und Becher haben die verschiedensten Namen