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Abschnitt.
Die
Goldschmiedekul
der
"Werke
diese wird sehr lange beibehalten und erst in der Renaissanceperiode,
wenn auch selten, mit einer nach aufsen gebogenen Lippe versehen,
die dem Kelch die Form der Glockenblumen giebt. Der Fufs endlich
erhält statt der kreisrunden Form einen im Vier- oder Sechspass ge-
zeichneten Grundriss, zwischen dessen Kreisbogen häufig die in der
Slaätgotik üblichen Spitzen hervortreten. (Fig. Zum Kelchngellört
die Patene, eine flache, oft tellerartige Blechscheibe, die auf die Offnung
des Kelches gedeckt wird. Auch sie erfährt oft reiche Ausbildung
durch Gravierung, Einail und Niello. Eine der interessantesten ist die
inschriftlich als von Bern-
ward stammend bezeichnete,
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Fig. 75. Hostienbüchse aus Muhlhausen i. Th.
Gold mit weissem Email. so zihnlich, dass man auf eine
fabrikmäfsige Herstellung die-
ser- Geräte zu Limoges im I2. Jahrhundert schliefsen möchte.
Ausnahmsweise behielt die Hostienbüchse auch noch die der ältest-
christlichen Kirche angehörige Form einer Taube (peristeriuin),
die im Rücken eine Öffnung hatte und nicht selten zum Aufhängen
im Tabernakel bestimmt war. (Fig. 74.) Erst seit im l 3. Jahrhundert
die Kirche anfing, dem Laien beim Abendmahl den Genuss des liei-
ligen Weines zu entziehen, kommt der Gebrauch auf, die Hostien
in Kelchen aufzubewahren, die den Namen Speisekelche oder Cibo-
rien erhalten. Sie haben noch lange die gleiche Form wie die
Weinkelche, zu welcher ein Deckel hinzutritt, der anfangs nur
die Halbkugelform der Cuppa wiederholt, so dass das Ciborium als
eine auf einem Fufs stehende Kugel erscheint. Eins der ältesten
und schönsten Ciborien dieser Art ist das jetzt im Louvre verwahrte,