und
Gewinnung
Edelmetalls.
des
Verarbeitung
Zum Auflösen des Goldes in Säure wendet man das soge-
nannte Königswasser, eine Mischung von Salpetersäure und Salzsäure
an, welche viel Chlor enthält. Jedem andern Körper widersteht
das Gold.
Das Silber ist selten in reinem Zustande, häufiger in Verbin-
dung mit andern Metallen und als Erz über die ganze Erde verbreitet.
In gediegenem Zustande findet es sich in Würfelform, in Drähten
und Bäumchenform; verbunden gewinnt man es mit Gold, Kupfer,
Antimon, Arsenik und Eisen, auch als Amalgam mit Quecksilber.
Im Altertum galten Ägypten, Nubien und Griechenland als silber-
reiche Länder: die Gruben von Laurium in Attika waren eine wesent-
liche Einnahmequelle des Athenischen Staatsschatzes. Im Mittelalter
Waren Nord-Ungarn, das böhmische und sächsische Erzgebirge und
der Harz Hauptfundstätten. Die spanischen Silberfiotten, welche nach
der Entdeckung Amerikas die ungeheuren Reichtümer der mexikanischen
Bergwerke (Potosi, Guanaxerato) nach Europa brachten, führten eine
Wesentliche Wertverminderung des Silbers herbei. In neuerer Zeit
liefern die 1859 entdeckten Silberminen von Nevada, sowie andere
Minen in den Vereinigten Staaten, in Bolivia, Chili und Peru grofse
Mengen dieses Edelmetalls.
Silber nimmt einen hohen Grad von Politur an und ist an der
Luft nicht oxydierbar; die Farbenverändenmg, welche poliertes Silber
häufig an der Luft erleidet, ist der Anwesenheit von Schwefel-
wasserstoff in letzterer zuzuschreiben, mit welchem dasselbe das
Schwarze Schwefelsilber bildet. Löslich ist Silber in Salpetersäure
und kochender konzentrierter Schwefelsäure.
Die Härte des Silbers ist der des Goldes überlegen, seine Dehn-
barkeit geringer, aber immerhin noch so grofs, dass man ein Gran
zu einem Faden von 126 m ausziehen kann. Sein spezifisches Ge-
wicht beträgt je nach der Bearbeitung 1o,5-Io,6. Seine Schmelz-
tßmperatur ist 9300 C. Unter Knallgasgebläsen kann das Silber ver-
dampft werden und verbrennt mit grünlicher Flamme.
Wie schon erwähnt, wird Gold und Silber in der Industrie selten
rein angewendet, meist mit einem anderen Metall zusammengeschmolzen
(lßgiert), welches sowohl dazu dient, dem Edelmetall die zur Be-
ärbeitung oder zur Widerstandsfähigkeit nötige Härte zu geben, als
auch gewisse künstlerische Anforderungen verschiedenartiger Färbung zu
erfüllen. Gold wird im wesentlichen mit Silber und Kupfer legiert;
über den Gehalt eines Metalls an reinem Gold, "Feingehalt", bestehen
in verschiedenen Staaten gesetzliche Bestimmungen, welche diesen Ge-
halt nach Karat, gleich dem vierundzwanzigsten Teil einer Mark
Feingold ausdrücken. So hat das zu Schmuckgegenständen häufig
verwendete "Dukatengold" 2 31[2-2 32f3 Karat Feingold, das am
meisten in Deutschland zu Schmucksachen verarbeitete 18, auch I6
und selbst nur I4 Karat. Eine neuere Bezeichnung drückt den Fein-
1-2?