Gefäfse,
Geräte
etc.
Romanische
Periode.
gotische
137
auch noch Werke aufbewahrt, worunter wir das Diptychon Tutilos
in der Bibliothek von St. Gallen nennen. Ein beachtenswertes Werk
dieser Zeit ist auch der kleine Ciboriuinaltar des Königs Arnulf in der
„reichen Kapelle" zu München. (Fig. 63.) Aus der Kirche St. Emmeran zu
Regensburg stammend, der er mit vielen anderen Kostbarkeiten von Ar-
nulf (887_899) geschenkt wortlen war, besteht er aus einem auf vier
Säulen ruhenden, rundbogigen Baldachin, der mit einem viergiebligen,
auf vier kleineren Säulen freistehenden Dach überdeckt ist, 0, 58 hoch
und reich mit Steinen und getriebener Arbeit geschmückt. Am
gleichen Orte befindet sich das goldene, reich mit Emaillen besetzte
Kreuz, welches Gisela von Bayern, seit 955 die Gemahlin König
Stephans von Ungarn, für das Grab ihrer gleichnamigen Mutter an-
fertigen liefs: ein im Stil der getriebenen Figuren völlig deutsches Werk.
Die Einkehr geordneter politischer Zustände unter den säch-
sischen Kaisern, die unter anderem in der Gründung zahlreicher
Städte ihren Ausdruck fand, erweckte in allen Handwerken und
Künsten eine neue Schaffensfreudiglzeit, die sich vor allem in der
kunstvollen Goldarbeit wirkungsvoll erwies. Nicht im kleinsten Mafse
waren es die Höfe, Speziell derjenige des deutschen Kaisers,
Welche diesen Leistungen förderlich waren. Erstand doch in Otto I.
dem deutschen Reiche zum erstenmal seit Karl dem Grofsen wieder
ein Herrscher, der thatsächlich in seiner Hand die Gewalt über ein
grofses, mächtiges Land vereinigte und dem von den Herrschern des