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Abschx
der Goldsclnnicdekunst.
Werke
Auch die starke Reaktion, welche die immer mehr sich aus-
breitende Sekte der Christiaiier dem wüsten Luxus des römischen
Lebens in der späteren Kaiserzeit entgegensetzte, mag hierbei einge-
wirkt haben. Die altchristliche Kunst, wie sie uns in den Katakomben
erhalten ist, spricht nicht eben von einem Überfluss an Gold-
und Silbergerät. Auch die spärlichen Reste aus der Spätzeit der
römischen Kunst, unter welchen eine silberne Cista und anderes Haus-
gfräit aus einem 1793 in
0m gemachten Fund im
Britischen Museum liervor-
K! i," zulieben sind, verraten
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i Ende 1837 zu Petrosa
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Ä häufig als "Schatz des
Attila" bezeichnet, von
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be-
3, findet sich im kaiserlichen
Museum in Wien, von dem
zweiten die 12 geretteten
Wg Stücke im Museum zu
Bukarelst. Vonsiiem erstel-
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Goldgewicht auszeichnen,
sind hervorzuheben mehrere gelienkelte Krüge, auf deren Seiteii-
flächen Rundbilder die Entführung menschlicher Gestalten durch
Adler, siegreiche Krieger und Tierkämpfe darstellen; ferner eigen-
tümliche, mit Stierköpfen, welche rückwärts gewendet sind, besetzte
Schalen und ein im stumpfen Winkel geknicktes Horn. (Fig. 61.) Der
plastische Schmuck, der neben antik-grihischen Traditionen auf per-
sisch-sassanidische Einflüsse schliefsen lässt, ist häufig Gegenstand
gelehrter Kontroversen gewesen. Auch in deni Schatz von Petrosa,
dessen einzelne Stücke aufserdem sehr verschiedenen Zeiten ent-
stammen, zeigen die ältesten, der römischen Verfallzeit zmgehörigen,