Gefäße,
Geräte
etc.
Altertum
Mittelalter.
frühes
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Olbaumes, Schleifen und Blumenkränze als Schmuck. Bei einem
balbkugelförmigen Becher auf niedrigem Fufse liegen ebenfalls
bacchische Masken auf einem Löwenfell, dazwischen Gerate des
Bacchusdienstes; ein dritter enthält an seinem oberen Teil eine be-
kränzte Mauer mit Hermen, daneben wieder männliche und weibliche
Masken. Von grofser Schönheit sind die Rudimente eines Dreifufses
Von sehr strenger Form; nicht mindere Beachtung verdient aber auch
eine Reihe nur zum praktischen Tafelgebrauch bestimmter Gefäfse:
die Schalen zum Servieren von Eiern und kleine Tabletten von
verschiedenster Form. Die Hauptstücke dieses Fundes dürfen übrigens
als bekannt gelten, da sie in mehrfachen guten Reproduktionen sehr
verbreitet und zu allerhand modernem Gebrauch zugerichtet sind.
Über die Verwendung des Edelmetalls zu eigentlichen statuarischen
Arbeiten bei den Römern wissen wir wenig. Die orientalische Sitte
Fig. 60.
Hildesheimer Silbcrfund.
Flache
1ksclmle mit Doppelheukeln.
der in massivem Gold gegossenen Götter- und Kaiserbiltlnisse blieb
Ohne Zweifel in Rom nicht ohne Nachahmung namentlich werden
letztere bei den immer luxuriöser ausgestatteten Triumphen der Kaiser
nicht zu entbehren gewesen sein. Spanien, speziell Corduha besafs
geschickte Goldschmiede, welche für die Anfertigung ßguraler Arbeiten
berühmt waren, wie wir aus der vierten Anklagerede des Cicerc) gegen
Verres, den räuberiscben Propraetor von Sizilien wissen, die uns auch
Sonst in der Aufzählung der von diesem Beamten nach Italien ge-
Schleppten Beutestücke griechischer und sizilischer Kunst für unsern
Gegenstand manches Material liefert.
In der späteren römischen Kaiserzeit, etwa mit dem Tode des
Alexander Severus 235, lässt sich mit dem allgemeinen Verfall der
Künste des Friedens, welchen die blutigen Fehden um die Thron-
folge und die unsicheren Zustände der Provinzen im Gefolge hatten,
auch eine Abnahme in der Anfertigung und dem Gebrauch der Gold-
und Silbergeräte annehmen.
Luthmer, 001a und Silber. 9