Volltext: Gold und Silber

Gefäfse, 
Geräte 
etc. 
Altertum 
Mittelalter. 
frühes 
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der sich getraut hätte, sie abzuformen, geschweige denn nachzumachen. 
Seine Zeitgenossen waren Pasiteles, berühmt für Tierstücke in Silber, 
und der Epheser Posidonius, dessen Athleten und jagdszenen gerühmt 
wurden. 
Den Römern brachten ihre Eroberungsztige wie in anderen 
Dingen so auch in der Goldschrniedekunst die Bekanntschaft mit den 
Erzeugnissen höher kultivierter Länder. Hellas und der Orient sandten 
schon in den letzten Zeiten der Republik ihre silbernen und goldenen 
Prachtarbeiten nach Rom, wo die Einfachheit früherer Sitten schnell 
einem ausgebildeten Luxusbedürfnis Platz machte. So klagt schon 
Plinius: die Degengefäfse der Soldaten sind, nachdem man sogar das 
Elfenbein verschmäht hat, mit getriebenem Silber beschlagen, die 
Schwertscheiden klirren an Kettchen und die Gürtel von Silberplatten; 
Fig- 
die Badewannen der Frauen sind soweit mit Silber belegt, dass kein 
Fufsbreit Platz bleibt, und derselbe Stoß", der für die Tischgeräte be- 
stimmt ist, dient zu schrnutzigem Gebrauch. Der Luxus des silbernen 
Tafelgerätes erreichte bald eine grofse Höhe  auch das Küchen- 
gerät wurde bei den Reichen aus Silber gefertigt  die Vasa escaria 
und potoria, das eigentliche Tafelgeschirr aber wird für den Kaiser 
Trajan aus massivem Gold gearbeitet. Man unterschied die silbernen 
Geräte in pura, glatte, imd caelata, in erhabener Arbeit getriebene 
und ziselierte. Letztere waren zur Erzielung gröfserer Reinlichkeit im 
Innern meist mit einem glatten Futter versehen, "verbötiet", wie die 
heutigen Silberarbeiter sagen; aus gleichem Grunde liebte man es 
auch, auf das Äußere von glatten Gefäfsen getriebene Reliefomamente 
aufzulöten. Selbstverständlich unterlagen diese Gefäfse auch dem 
Wechsel der Mode, wie Plinius, dem wir überhaupt die meisten Auf- 
schlüsse über diesen Gegenstand verdanken, eigens bestätigt: „Die
	        
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