Das
Geschmeide.
Renaissance
Spätzeit.
103
abwechselnd mit Schild und Helm bestehend, die jedoch augenschein-
lich modern ist beide schwedische Orden wurden nämlich zur Zeit
der Reformation unterdrückt und erst 1748 durch König Friedrich I.
emeuert.
Auch die englischen Orden erfreuen sich eines hohen Alters.
Der Hosenbandorden (Order of the Garter) wurde durch Eduard III.
1350 gestiftet, die Statuten erneuert durch Heinrich VIII. 1522. Das
Abzeichen dieses sehr hohen Ordens ist bekanntlich das unter dem
linken Knie getragene Band von dunkelblauem Samt, mit goldener
Schnalle verschlossen, dem mit Goldfaden die Devise aufgestickt ist
"Honi soit qui mal y pense". Die sehr schöne Kette des Hosenband-
ordens, die nach der Ordensvorschrift 40 Unzen Gold schwer sein
soll, besteht aus 26 Gliedern; abwechselnd stellen dieselben dar: das
Hosenband in blauer Emaille als kreisrunder Ring, in dessen Innerm
eine rot emaillierte Rose und Schleifen aus Gold; daran hängt das
emaillierte Bild des Drachentöters St. Georg, dem auch dieser Orden
geweiht war. (Fig. 43, 7.)
Der Distelorden (order of the thistel) ist ein schottischer Orden,
etwa in der Mitte des 15. jahrhunderts gestiftet. Jacob V. war der
erste, dessen Wappenschild mit der Kette des Distelordens um-
schlungen wurde. Durch die Reformation zurückgedrängt, wurde der
Orden von jacob VII. 1687 zu neuen Ehren gebracht. Das Ab-
zeichen dieses Ordens ist ein goldener ovaler Stern, dessen Mitte
auf der Vorderseite den heiligen Andreas, sein Kreuz haltend, die
Rückseite die Distelblume beide in Emaille, enthält. Die Kette dieses
Ordens setzt sich aus der Distelblume, rosa, mit grün emaillierten
Blättem und acht verilochtenen Rautenzweigen, ebenfalls grün, zu-
sammen.
Eine jüngere Stiftung ist der durch Georg 1783 ins Leben ge-
rufene irische St. Patrik-Orden, dessen Kette sich zusammensetzt
aus abwechselnden Rosen und goldenen Harfen, durch goldene Schleifen
verbunden. Das Abzeichen, welches daran hängt, ist eine Krone;
daran hängend eine Harfe, von der ein ovales Medaillon herabhängt;
dies enthält ein rotes Andreaskreuz, darauf ein Kleeblatt, belegt mit
drei Kronen.
Ebenfalls eine Stiftung des I4. Jahrhunderts ist der Savoysche
Annunziata-Orden (ordine supremo dell' Annunziata). In seiner
ersten Schöpfung durch den "grünen Grafen" Amadeo VI. von Sayoyen
um 1360 hiefs derselbe Orden vom Halsbande; I 518 änderte Karl 1II.
die 140g zuerst geschriebenen Statuten und mit ihnen auch den
Namen des Ordens. Das Ordenszeichen enthält in einem aus vier
Knotenverschlingmmgen ("Liebesknoten") gebildeten Rahmen die Dar-
stellung der Verkündigung. Im Abzeichen wie in der Kette kommen
die Buchstaben F. E. R. T. (fortitudo ejus Rhodum tenuit) vor, die in
letzterer mit 15 Rosen eingefasst sind, von welchen sieben weifse,