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Die
der Goldschmicdekux
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uns auf den Bildern 'der Zeit als derartiges Halsband erscheint, mag
auch oft eine goldgestickte und mit Perlen und Steinen besetzte Passe-
menterie sein. Die eigentliche Halskette wird in sehr verschiedener
Weise getragen: oft ist sie so lang, dass sie mehrfach um Hals und
Büste geschlungen wird (s. Bild der Johanna Seymour von Holbein),
wobei dann die oberste Windung sich wie das vorbeschriebene Band
fest um den Hals legt. Daneben kommen auch namentlich bei
reicher Bildung kurze Ketten vor, welche die Büste nicht ganz uni-
schliefsen, sondern auf den Schultern befestigt, nur den Vorderteil
derselben schmücken. Sehr beliebt ist die Verbindung mehrerer Ketten
zu einem zusammenhängenden
I Schmuckstück, welches die ganze
Taille bis zum Gürtel wie ein
Netz überzieht; eine Erinnerung
(ab) an diese Art Geschmeide hat
" i sich in dem Silberschniuck der
Q Q j Thüringer Bäuerinnen erhalten.
ß t' Die zu solchem Schmuck ver-
einigten Ketten sind durchaus
4 4613 g." (-1 nicht von gleicher Art viel-
6km 36 mehr scheint man in gröfstcl.
[ggf 1 206,! f, " Mannigfaltigkeit der Zeichnung,
(Xi- Gröfse und Farbe derselben
3,43., einen Haubtvorzug gesuchtzu
haben, Die Kreuzungsstellcn
,l ß ,l pflegen durch gröfsere, brosche-
0 i artige Bildungen bezeichnet zu
ä x werden.
f Die Gestalt der Ketten ini
ä- l einzelnen ist so mannigfaltig,
Fig. 40. Anhänger mit Ohrgehängen. Entwurf von dass auf die bestehenden Samln"
Pwl Bükenhull- lungen (Grünes Gewölbe, baye-
rischer Kronschatz, Rothschid-
Museum, „Der Goldschmuck der Renaissance" des Verf., Berlin,
Wasmuth) verwiesen werden muss und eine Aufzählung nur die
auffallendsten Bildungen herausheben kann. Die aus Draht wie
geflochten erscheinende sogen. Panzerkette, welche bereits das Mittel-
alter kannte, bleibt in Gebrauch. Gelegentlich tritt an ihre Stelle
auch die von einer gewundenen Schnur abgeleitete Form; selbst
der feste Goldring von halbkreisförmigem Querschnitt begegnet uns
mit Steinen besetzt als Halsband. Weit häufiger als diese aus Draht-
gliedern gebildeten Ketten sind diejenigen, bei welchen jedes einzelne
Glied eine besondere, bijou-artige Ausbildung erfährt. Von diesen
mögen diejenigen mit runden, knopfartigen Gliedern vielleicht eine
ältere Art bezeichnen. Bei der eigentlichen Renaissancekette ist jedes