Das
Geschmeide.
1aissance
Spätzeit.
dieser Zeit es nicht zur Meisterschaft gebracht
hätten, und in der sie durch den berühmten
Traktat des Cellini nicht noch heute unsere
Lehrer waren.
Um einzelne charakteristische Merkmale auf- {Ä
Zuführen, welche das Renaissancegeschmeide "E,
von demjenigen des Mittelalters und der folgen- f;
den Spätzeit unterscheiden, heben wir vor allem
das massenhafte Auftreten desselben hervor. __r
Nicht allein die überaus zahlreichen um das
Jahr 1500 allerorten erlassenen Luxusverbote, v"
die einer Übertreibung des Schmuckes ent- 2:1;
gegenzuwirken suchen: mehr noch die Bildnisse
Jener Zeit belehren uns, dass Martial d'Auvergne "G
Recht hatte, wenn er derselben den Vorwurf 35,3] ßljgi?
machte, dass sie sich „in Geschmeide zu
panzern liebte". Vor allem war es der ä
Kettenschmuck, der den ganzen Oberkörper
vom Hals bis zum Gürtel bedeckend als ein v,
Merkmal dieser Zeit betrachtet werden darf. E112:
Als ein weiteres ist die Vorliebe an der farbigen "t
Erscheinung des Schmuckes zu bezeichnen. Das f-Tigt
Gold in seiner natürlichen Farbe verliert an
Schätzung und kommt nur selten noch zur Er-
scheinung: wo es irgend mit der Darstellung die
zu vereinen ist, wird es mit Email überzogen;
buntfarbige Edelsteine, denen der Diamant nur
als Gegensatz dient, Perlen und geschnittene i-
Steine finden reiche Verwendung. Der Mais
stab wird kleiner, die Einzelform des Schmuck-
Stücks feiner und reicher an Motiven; oft geht
dieser Reichtum an winzigen Einzelheiten bis "Q3317;
zur Schädigung des Gesamteindrucks. Die zent-
rale Bildungsform, die dem Mittelalter ganz pK
durchgehend eigen war, wird mehr und mehr
verlassen; nicht nur die Agraffen und ihre neue f.
Form, die Anhänger, nehmen eine Kompositions- "TVÜG Hi"
Weise an, die sie als symmetrische, hängende Fjg. 3,5. Parstellung italie-
Ürnamente erkennen lässt; auch Kettenglieder, Zäjilgßggiiiällegiiliäl-ailiiiifligK;
im Museum zu Gotha.