der Kunstschmiedetechlmik.
Entwickelung
Geschichtliche
Die höchste Entwickelung und Flottheit der Technik, das Zurück-
driingen des tektonischen und struktiven Gedankens hinter das Streben
nach willkürlicher, üppiger Dekoration und ein langsames Zurück-
weichen aus dem Felde der Kleinkunst in die Dienste der Architektur
bilden die Signatur der Kunstschrniedetechnik der Rokokozeit.
Heutige
Zeit.
Mit dem Hereinbrechen der französischen Revolution erscheint
Wie in der Völkergeschichte so in der Geschichte der Kunst ein
Wendepunkt. Die Wogen dieser gewaltsamen Bewegung haben mit
vielem anderen auch die hergebrachte Stilweise hinweggefegt bis auf
Wenige Trümmer. Die Revolution hat ja zwar die Mehrzahl der
Völker direkt gar nicht berührt, aber sie hat den französischen Einflufs
dßCh wesentlich gebrochen oder wo er verblieben ist, hat doch immer-
hin ein Hineindrängen in neue Bahnen stattgefunden. Die Empirezeit
und der übrige Teil der künstlerisch scheintoten ersten Hälfte unseres
Jahrhunderts haben der verblichenen Kunstschmiedetechnik keinen
neuen Impuls zu geben vermocht. Die Empirezeit war hierfür zu
klassisch und nüchtern und der übrige Teil blofs das letztere. Die
in diese Zeit fallenden technischen Fortschritte der Eisengewirmting
und Eisenverwertung legten es nahe, das Gufseisen als künstlerisches
Material auszunutzen und mit dem verbesserten Eisengufs der Schmied-
eiSenkunst den Garaus zu machen. Geraume Zeit hat es auch den
Anschein gehabt, als ob dies gelingen sollte. Mit dem WVieder-
erwachen und Wiederaufblühen des Kunsthandwerks in den letzten
Jahrzehnten, mit dem Erstehen kunstgewerblicher Schulen und Museen
kam jedoch die Anschauung zum Durchbruch, dal's der Eisengufs
"m2 aller Vorzüge und trotz seiner hohen Vervollkommnung eben
doch nur für gewisse Erzeugnisse wirklich am Platze sei. Der Umstand,
Clafs die Formerei die Unterschneidungen möglichst auszuschließen
Sucht und dal's die GuIshaut des Eisens ein nachheriges Bearbeiten
nur ungem gestattet, hat die Überzeugung hervorgerufen, dafs das
Schmiedeisen nach fast jeder Hinsicht ein weit bildsameres und
dekürativ wirksameres kunstgewerbliches Material sei, als der Eisengufs.
S0 ist es denn gekommen, dafs der letztere trotz des Verzuges der
billigeren Herstellung heute bereits aus vielen Stellen zurückgedrängt ist,
auf denen er bereits Posten gefafst hatte. Die Urwüchsigkeit der
Handarbeit hat gesiegt über die fabrikmäfsige Ware. WVenngleich
der geschmiedete Kimstgegenstand auch dutzende mal in der gleichen
FQIm hergestellt wird, so hat doch jedes Stück für sich etwas
Qrigillales, was bei der Gufsware eben nicht der Fall ist. Der
Unterschied gleicht dem der Orchestermusik und der Musik des
OTChestrions, wenn dieser Weithergeholte Vergleich gestattet ist.
Dem Eisengttfs wird nach wie vor eine gewisse Domäne mit allem