der
Geschichtliche Entwickelung
Kunstschmiedetechnik.
(Fig. 35x). Das Torsieren der Stäbe kommt in Anwendung. Stichel,
Meifsel und Punzen treten zum bisherigen Werkzeug hinzu. Die
Gesarntwirkung wird reicher und lebendiger. Diese Steigerung setzt
sich gradweise fort bis zur Blütezeit der Gotik. Kühn geschwungene,
lang gezogene Bildungen, ltralabenartige Blattformungen charakterisieren
diese Epoche. Es wird nun schon alles mögliche Gerät aus Eisen
gebildet, zierliche Kronleuchter und Laternen entstehen, sogar eiserne
Möbel. Zum bandartigen Beschläge tritt reiches Schlofsbeschläge hinzu.
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Fig. 35. Gotische Beächläg-Details.
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Fig. 36 a. 'l'hürgriff von der St. Peters-
kirche in Strafsburg. x5. Jahn-h. Auf
rotes Tuch aufgesetzt.
b. Gotisches Beschläge ausMünstcr i. WV.
Die Schlüssel werden ebenfalls ornamental ausgestattet. Die Beschläge
werden zierlich durchbrochen und mit farbigem Tuch oder Leder
hinterfüttert u. s. w. (Fig. 36). Kaum ein zweites Material hat sich dem
Dekorationsprinzip der edeln Gotik so willig und schön angepasst,
als gerade das Schmiedeisen (Fig. 37).
Die Spätgotik, die Verfallzeit des Stils, hat allerdings auch
mancherlei Unschönes und Verkehrtes geschaffen, indem in das starre
lliafswerk, das "Fischblasenmotiv" und andere Ungehörigkeiten auf
das stilistisch widerstrebende Schmiedeisen übergetragen hat (Fig. 38).