Dritter
Ab schnitt.
Hammer, Zangen u. s. wz, sogar die Blasebälge gleichen im grofsen
Ganzen den noch heute verwendeten.
Die etruskischen und römischen Graberfunde, die Ausgrabungen
in Pompeji, in Vulci, Cervetri, Caere Lind vielen anderen Orten haben
ebenfalls eiserne Waffen und Geräte zutage gefördert. Brenneisen,
Schürliaken, Dreifüfsc, Schlösser, Schlüssel, Herdgestelle, Geldtruhen '
waren vielfach aus Eisen; die Gebraucliswafien ebenfalls, während die
Prunkwaffen aus Erz gebildet wurden, aus Bronze. Es war Sitte
eiserne Ringe zu tragen, sie galten als Zeichen des freien Mannes
und dienten auch wohl zum Versiegeln der Thürcn etc.
Wenn in der früheren Zeit die Eisengewinnung auf italiscliein
Boden hauptsächlich auf die Eiscnlager der Insel Elba zurückzuführen
sein dürfte, so haben anderseits die Römer, nachdem sie die YVelt-
herrschaft errungen, unzweifelhaft in verschiedenen Provinzen, so z. B.
in Spanien, am Rhein, in Kärnten Eisen gewonnen und dargestellt,
bei welchem Vorgehen sie jedenfalls vielfach eine bereits angesessene
Industrie vorgefunden haben.
Wenn wir nun und zwar nahezu vergeblich Umschau halten
nach den Objekten der antiken Kiuistschmiedetechnik, so drängen sich
folgende Bemerkungen auf. Zunächst ist das Eisen dem Oxydieren,
dem Verrosten in viel gröfserein Mafse ausgesetzt als die Bronze.
Das Meiste ist thatsächlich zu Pulver und Staub zerfallen und was
noch vorhanden, ist derart angefressen, dals es einen wenig bestechen-
den Eindruck zu machen vermag. jedenfalls aber hat die Antike,
was die Regel und nicht die Ausnahme betrifft, das Eisen und den
Stahl nur zu denjenigen Dingen verwendet, die nicht wohl aus einem
anderen Material sein konnten, zu Werkzeugen und WVaffen, und sie
hat diese Gegenstände dem Gebrauche entsprechend einfach gestaltet.
Für Prunk- und Luxusgegenstände ist der Glanz der Bronze und
der Edelmetalle vorgezogen worden. Das gewöhnliche Handwerk war
Sache des Sklaven, das Kunsthandwerk konnte der freie Mann aus-
üben; auch hierin dürfte ein Grund für die Annahme zu finden
sein, dafs in Eisen Dinge von der
1 künstlerischen Ausstattung, wie sie
Walqß... ü, beispielsweise antike Bronzelampen
g 3,4 z; und Bronzegefafse zeigen, fur gemein-
gi iaggäguß- lnn gar nicht zur Ausführung ge-
c eo o o o o Q o_oiq 9 o o W langten. jedenfalls kann dasjenige,
was unsere Museen an eisernen Kunst-
' gegenständen aus dem Alterturne auf-
5:: weisen, entfernt keinen Vergleich aus-
Flg' 30' Eisernes. Schmuckifästcha" halten mit den überkommenen Er-
gefunden Pompeji.
Zeugnissen der Erzbildnerei, der
Keramik u. s. w. Um wenigstens ein Beispiel antiker Schiniedekunst
in Abbildung vorzuführen, gibt die nebenstehende Zeichnung eine
kleine in Pompeji gefundene Truhe wieder.