Dritter
Abschnitt.
Geschichtliche
Entwickelung
der
Kunstschmießletechnik.
Antike.
Wenn es hier versucht wird, ein Bild der geschichtlichen Ent-
wickelung der Kunstschniiedetechnik zu geben, so soll dies geschehen,
ohne näher auf die Frage der Eisengewvinnung in früheren Zeiten
einzugehen, über welche doch nur spärliche Nachrichten vorhanden
sind und bezüglich welcher in den Kreisen der Archäologen hnd
Techniker zum Teil noch bedeutende Meinungsverschiedenheite1i
herrschen. Diejenigen, welche sich für diese Seite unseres Gegen-
standes näher interessieren, seien auf die höchst verdienstvolle Arbeit
verwiesen, welche Dr. Ludwig Beck in seiner Geschichte des
Eisens in technischer und kultilrgeschichtlicher Beziehung
gegeben hat (Braunschweig, Vieweg'8z Sohn).
Es steht heute fest, dafs die Gewinnung und Verwertung des
Eisens sehr alt sind, älter als man lange Zeit annehmen zu dürfen
glaubte, und dafs sie jedenfalls bis in die vorgeschichtliche Zeit hinauf-
reichen. Im Britischen Museum befindet sich ein Stück Eisen, welches
der Engländer R. Hill im Jahre 1837 in einer inneren Steinfuge
der großen Pyramide des Cheops gefunden hat. Dieses Bruckstück
eines Werkzeuges dürfte das höchste geschichtlich beglaubigte Alter
aufweisen, ein Alter von etwa 4900 Jahren. Anderweitige Eisenfunde
und die Wandmalereien der G1äber ergeben, dafs die alten Ägypter
eiserne Waifen, Sicheln und andere Arbeitsgeräte, Schiffsbeschläge etc.
benutzten, die sie entweder selbst anfertigten oder, wie das wohl meist