Volltext: Handbuch der Schmiedekunst

Zweiter Abschnitt. 
Das Verbleien, Verzinnen, Vßrzinkan oder Galvanisieren, 
Verkupfern, Vermessingen, Vernickeln, Versilbern und Vergolden 
geschieht teils auf "trockenem" XVege, indem man die Gegenstände 
glühend in das geschmolzene Metall eintaucht, teils auf nassem Wege, 
indem man dieselben in wässerige Lösungen bringt, welche die ent- 
sprechenden Salze und Metallverlrindungen enthalten, teils durch 
Niederschläge auf galvanischem Wege, teils durch Plattieren, 
wobei der Überzug in Form dünner Bleche oder Platten aulgepresst 
oder aufgewalzt wird. ln Bezug auf das Gold sind noch besonders zu 
erwähnen, die ziemlich aufser Übung gekommene Feuervergtrltlung, 
wobei das Gold als Alllällgitlll ziuigetrzigen und das Quecksilber durch 
Erhitzen verdampft wird, sowie die Blattvergoldung, bei welcher 
das Blattgtild auf die entsprechend gerauhte Nietallflätche ziufgedrückt 
und 1nit dem Polierstahl angerieben wird. 
Das Brünieren oder Bräunen besteht in der Hervtvrrufung einer 
künstlichen (Lxydschicht, wobei dieser Edelrost das Eisen vor weiterem 
Rosten schützt (speziell für Gewehrliiufe in Anwendung). 
Das Schwärzen besteht im Airrauchern auf Kienhttlzfeuer mit 
nachfolgendem Abbürsten. 
Das Abbrennen ist ähnlich dem Sclnviirzeii; die Gegenstände 
werden mit Leinöl bestrichen und dieses über dem Feuer zibgebrainit. 
Durch Firnissen mit einer durchsichtigen Niischung von Lein- 
und Terpentinöl werden blanke Stücke geschützt, wenn man sich nicht 
auf blofses Einölen oder Einschmieren mit Talg beschränkt. 
Das Anstreichen mit Eisenlack, Asphaltlack, Theerlack und Öl- 
farben ist hauptsächlich für gröbere Stücke mit weniger vollkommen 
bearbeiteter Oberiiäiche und für Sachen, die der Witterung ausgesetzt 
sind, im Gebrauch. Dem eigentlichen F arbanstrich geht das Grun- 
dieren vorher, wozu hauptsächlich Mennige, Bleiweifs oder Graphit 
benutzt werden. Die in früheren Zeiten hin und wieder übliche 
polychrome Behandlung zur Erzielung einer dekorativen Wirkung hat 
neuerdings .zu ähnlichen Versuchen den Anstofs gegeben. Vom 
stilistischen Standpunkt läifst sich hiergegen kaum etwas einwenden und 
die Wirkung wird eine gute sein, wenn das nötige künstlerische Ver- 
ständnis dabei mitwirkt. 
Die 
übüchen 
Eisenverbindungen. 
Man bedient sich. verschiedener Mittel und V erfuhren, um gu- 
trennte Eisenteile miteinander zu verbinden und zu befestigen, Vtm 
denen die für die Kunstsehlosserei in erster Reihe in Betracht kom- 
menden kurz erläutert werden mögen. 
Das Zusammenschweifsen getrennter Teile ist die wirksamste 
Verbindung und gleichzeitig auch diejenige, welche der KLHIStSClIIIIlCÖO-
	        
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