und Bearbeitung.
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halten wird oder und dies ist das einfachere und billigere, aber
auch minder solide Verfahren der Untergrund wird durch Liniierung
und Schraffierung mit dem Stichel derart anfgerauht, dafs die aufzu-
schlagenden Verzierungen direkt haften. Der freibleibende Grund
wird nachträglich wieder glatt gemacht und eingeebnet.
Das Emaillieren, d. h. das Aufschmelzen von Glasflüssen, findet
auf eiserner Unterlage bis jetzt nur Anwendung für Kochgeschirr,
Firmentafeln, Badewannen etc., also nur für Gebrauchs- und nicht
für Kunstgegenstände.
Zur Erzielung vollständig ebener und blanker, glänzender Flächen
Wtrndet man das Schaben, Schleifen und Polieren an.
Das Schaben geschieht mit dem Schabstahl, der verschieden-
Plftig gestaltet sein kann, stets aber eine scharfe, tadellose Schneide
haben mufs. Man vermerkt die wegzuschabenden Erhöhungen am
Pinfachsten, indem man die betreffende Fläche auf einer mit Farbe
bestrichenen, völlig ebenen Richtplatte hin- und her-bewegt.
Das Schleifen geschieht entweder mit Handschleifsteinen
oder am drehbaren Schleifstein, trocken oder" nafs. Aulserdem
dienen zum genannten Zwecke Schmirgelscheiben, Bimsstein,
Schmirgelpapier und Schmirgelleinwand, sowie pulverisierter
Schmirgel und Hammerschlag, mit Öl auf Holz, Leder oder Blei
aufgetragen.
Das Polieren verleiht dem Arbeitsstück denjenigen Grad der
Glätte, der als Glanz bezeichnet wird. Es ist ein fortgesetztes
Schleifen mit feinen Pulvern, die mit Branntwein oder Öl auf weiche
Leder- oder Wolllappen aufgetragen werden. Als Polierpulver eignen
sich Wiener Kalk, Tripel, Zinnasche, rotes Eisenoxyd (Polier-
m) u. a. Aufserdem kann das Polieren durch Anwendung von
Polierstählen und Blutsteinen erfolgen, wobei eine Niederdrückung
der Unebenheiten in das Material bewirkt wird. Die Form der in
Holzgriffen befestigten Stähle richtet sich nach der Form des zu
polierenden Gegenstandes. Rotationskörper werden am bequemsten
auf der Drehbank geschliffen und poliert.
Da Eisen und Stahl sich unter der Einwirkung der atmo-
Sphärischen Luft, besonders der feuchten Luft, und unter Zutritt von
Wasser sehr bald mit Rost überziehen, so schützt man die Oberfiäche,
indem man sie mit anderen Metallen überzieht, indem man sie brü-
niert, anschwärzt oder abbrennt, oder mit Firnis oder Ölfarbe an-
Streicht. Alle diese Prozesse setzen, wenn die Wirkung eine erfolg-
YCiChe sein und das Rosten unter dem Überzug vennieden werden
soll, eine gründliche Reinigung vom Zunder etc. und möglichst metallisch
reine Oberfläche voraus, was durch das Decapieren erzielt wird.
Das letztere besteht im allgemeinen darin, dal's man die Gegenstände
beizt, d. h. mit verdünnter Schwefelsäure behandelt, ausglüht und
durch Bürsten und Abkratzen reinigt.
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