Werkzeuge
Bearbeitung.
und
Abbiegen im rechten Winkel erfolgt durch Herumschlzigen tiber eine
Kante des Ambofses oder des kantigen Hornes, oder vermittelst
Einspannen im Schraubstock. Runde Biegungen werden am runden
Horn oder auf kegelförmigen Dornen bewirkt. Zum Rundbiegen dient
ferner die Sprenggabel, ein Instrument, welches in den Schraubstock
eingespannt wird und nach oben in zwei cylindrische Zapfen endigt,
welche die Gabel bilden. Für spiralige Windungen und andere in
der Kunstschlosserei häufig vorkommende Formen benutzt man be-
sonders angefertigte Kerne, um welche die V oluten herumgebogen
werden. Diese Kerne haben die nämliche Form wie das zu biegende
Stück und sind um die Eisenstärlae des letzteren kleiner resp. enger
gewunden und meist aus einem stärkeren Flacheisen hergestellt. Grofse
flache Rundungen werden dadurch erzielt, dafs man das an zwei
Stellen aufliegende Eisen in der Mitte nach unten schlägt. Bleche
werden am besten auf Biegwalz- und Umkantmaschinen gebogen
und umgekantet.
Unter Treiben versteht man das Ausbiegen zu kugeligen Run-
dungen, den sog. Buckeln. Man kann das Eisen in glühendem
Zustande treiben, indem man es in entsprechende Gesenke einhaut. Das
Treiben im kalten Zu-
stande erfolgt mit dem
Treib- oder Knopf-
hammer oder entspre-
chenden Setzhämmern _1l "i
auf einer Unterlage von r
Holz oder Blei. l ffmw.
Grofse, Hache Wöl-
bungen werden erzielt, Wmw" i
indem man das be-
treffende Blech von der i"
Mitte aus nach dem i IQ:
Rande zu fortschreitend Fig 14_ Pyelleigen,
aushämmert (Auftiefen).
Für feinere Arbeiten stellt man kleine Buckeln auch durch ein
Spezielles Instrument, das Prelleisen, her, welches in Fig. I4 abge-
bildet ist. Dasselbe wird im Schraubstock _oder auf besonderem Klotz
befestigt. Durch Aufschlagen mit dem Hammer in der Nähe der
Befestigungsstelle federt der Arm, dessen umgebogene Spitze die
Buckeln in das darauf niedergedrückte Arbeitsstück einhaut. Der
Obere Teil dient als Zeiger, damit die Erhöhungen an den richtigen
Ort kommen.
Das Drücken von Blechen zu schüssel- und andersförmigen
Rotationskörpem geschieht auf der Drehbank, indem man das Material
1111i dem Drückstahl in entsprechende Formen oder Modelle hin-
eindrückt.
Meyer, Schmiedekunst. 3