Zweiter Abschnitt.
Feilenhauer mit vom Griff nach vorn gerichteten Schneiden oder
Zähnen versehen. Die einhiebigen Feilen haben Schneiden, da sie
nur mit einem System paralleler Einschnitte ausgestattet sind; die
doppelhiebigen haben Zähne, da das erste System, der Grundhieb
durch ein zweites, etwas enger gehaltenes gekreuzt wird (Oberhieb,
Kreuzhieb). Die Anzahl der Hiebe auf eine bestimmte Länge, also
der Feinheitsgrad der Feile richtet sich nach der Gröfse und dem
Zweck des Werkzeugs. Man unterscheidet in dieser Hinsicht Grob-
feilen oder Handfeilen, Bastardfeilen oder Vorfeilen und die
verschiedenen Unterarten der Schlichtfeilen (Halbschlicht, Schlicht
und Doppelschlicht).
Die Formen der Feilen sind ebenfalls vielgestaltig je nach Zweck
und Anwendung. Die gebräuchlichsten sind folgende:
Flache Feilen, im Querschnitt rechteckig, der Länge nach etwas
ausgebaucht, dreiseitig behauen. Sie heifsen flachstumpf bei gleicher
Breite; flachspitz, wenn sie der Spitze zu schmäler werden.
Dreikantige Feilen, im Querschnitt gleichseitig dreieckig, "von
dcr Angel ab sich nach vorn zuspitzend.
Vier-kantige Feilen, im Querschnitt quadratisch, bauchig, sich
zuspitzend.
Messerfeilen, im Querschnitt ein schmales Trapez zeigend,
einem starken Messer ähnlich.
Schwertfeilen, im Querschnitt rautenförmig.
Runde Feilen, im Querschnitt kreisförmig, bauchig und zugespitzt,
meist einhiebig (Rattenschwänze).
Halbrunde Feilen, im Querschnitt einen Halbkreis oder kleineren
Kreisabschnitt aufweisend, zugespitzt, auf der flachen Seite doppel-,
auf der Rundung einhiebig.
Vogelzungen, im Querschnitt elliptisch.
Beim Feilen wird das Arbeitsstück gewöhnlich eingespannt und
die Feile unter Druck nach vorn bewegt, seltener Hndet der um-
gekehrte Fall oder eine Doppelbewegting statt. Man benutzt der
Reihe nach erst die gröberen und dann die feineren Feilen, zuletzt
wird wohl auch unter Beigabe von Öl gefeilt.
Von den Maschinen, welche zur Bearbeitung und Fertigstellung
der Oberfläche dienen, ist die wichtigste
die Drehbank, die in den meisten Schlosserwerkstätten auch
vorhanden ist. Sie dient nicht nur zum Runddrehen (Herstellung
von Rotationsiiächen) und Plandrehen (Abdrehen ebener Scheiben),
sondernizu verschiedenen anderen Arbeiten, so z. B. zum Schneiden
von Schraubengewinden, zum Fräsen, zum Drücken, zum Bohren,
zum Abschleifen und Polieren. Die Bewegung erfolgt durch Fufs-
betrieb oder Elementarkraft (Fufstrittdrehbank, Maschinendrehbank).
Die Form und Ausstattung der Drehbank kann verschieden sein.
Im allgemeinen ist -folgendes zu bemerken. Zur linken Seite des