Volltext: Handbuch der Schmiedekunst

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Zweiter Abschnitt. 
vielfachen Ausführungsformen dar. Die Bohrung erfolgt ruckweise, das 
Sperrrad bewirkt, dafs die Hebelbewegung blofs in einer Richtung 
wirksam wird. 
Die sog. Bohrmaschinen sind in so vielfachen Konstruktions- 
weisen im Gebrauch, dafs eine nähere Beschreibung hier nicht mög- 
lich ist. Man unterscheidet Maschinen, bei denen die Schaltung, der 
Bohrvorschub mit der Hand und solche, bei denen er selbstthätig 
erfolgt; ferner nach der Aufstellung freistehende, Wand- und trans- 
portable Bohrmaschinen u. s. w. u. s. w. 
Bei grofsen Bohrlochweiten bohrt man ein ringförmiges Loch, in 
dessen Mitte ein Kern stehen bleibt. Sacklöcher, d. h. im Innern 
weitere Löcher bohrt man im weiteren Teil mit unsymmetrischen 
Bohrern. Weiches Gufseisen und Messing wird 
EL b E trocken gebohrt, bei Schmiedeisen und Stahl 
W   kommt Ol als Schmiermittel in Anwendung. 
  Unsauber gelochte oder gebohrte Öffnungen 
ä  bringt man in Ordnung oder weitet sie aus 
  vermittelst der 
 c,  Ausreiber oder Reibahlen. Es sind dies 
ä  schwach verjüngte Dorne mit Handgriff, durch 
 i" "e deren Umdrehung das betreffende Loch ausge- 
E, n schabt wird (Fig. 13a). Die besten Querschnitte 
  sind die in Fig. 13b bis d dargestellten. 
 d  Schließlich seien noch die Senkbohrer oder 
   Versenker erwähnt, mit welchen die Löcher 
i;  für versenkte Schraubenköpfe hergestellt werden. 
.1  Fig. I3e zeigt einen Versenker für konische, 
  9m, Fig. I3f einen solchen für cylindrische Schrau- 
F,  benköpfe. Statt des ersteren werden häufig 
ig. I3. Rerbahlen und    
Versenken auch grofsere Bohrer gewohnhcher Art benutzt. 
Apparate 
Zllf 
Herstellung 
VO11 
Schrauben. 
Da den Schrauben in der eigentlichen Kunstschmiedetechnik nur 
eine untergeordnete Rolle zufätllt, so mögen hier einige Andeutungen 
genügen. 
Zur Verschraubung gehören zwei Teile: die Schraube (Schrauben- 
spindel, Schraubenbolzen) und die Mutter (Schraubenmutter, Hohl- 
schraube). Man unterscheidet rechtes und linkes Gewinde; das 
erstere ist das allgemeine. 
Auf der Schraube wie in der Mutter folgen sich abwechselnd 
erhöhte und vertiefte Schraubengänge. Ist der Durchschnitt eines 
solchen Ganges dreieckig, so entsteht das scharfe oder dreieckige 
Gewinde; ist er quadratisch, so entsteht das flache Gewinde (scharf- 
gängig und flachgäingig). Die scharfgängigen Schrauben sind die meist
	        
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