Material.
Bezug auf das
Chemisch-Technologisches
fällen läfst. 3. die Biegprobe, wobei der eingespannte Stab mehr-
mals hin und hergebogen wird, bis er bricht; die Anzahl der hierzu
erforderlichen Durchbiegungen läfst auf die Qualität schliefsen; hartes
Eisen knistert beim Biegen, weiches nicht. 4. die Ausschmiede-
Prßbö; das Eisen wird glühend ausgehämmert und mufs bei guter
Qualität eine messerartige Schneide ermöglichen. 5. die F eil- und
Aflprobe; das Eisen wird blank gefeilt und mit verdünnter Säure
angeätzt, wobeiAdern und Risse deutlich zu Tage treten. Aufserdem geben
Festigkeitsbestimmungen durch Belastung sowie die unbeschnittenen
Enden der Stäbe einen Anhalt für die Qualität. Der praktische
Schlosser verläfst sich übrigens meist auf das "richtige Gefühl"
unter Umständen eine genügende, ebenso oft wohl auch eine unzu-
verlässige Schätzung. In Bezug auf die Dimensionen und die Richtig-
keit des gewünschten Profils überzeugt man sich durch Abmessen mit
dem Kalibermafs, durch Überstreifen von Schablonen u. s. w.
Das
schmiedbare
Gufseisen.
Während beim Herdfrischen und Puddeln das Roheisen in ge-
schmolzenem Zustande entkohlt wird, so kann ein ithnlicher" Vorgang
in Bezug auf den festen Aggregatzustand durch das Glühfrischen
erzielt werden. Der für die Praxis in Betracht kommende Prozels ist
folgender: Kleine Gufsstücke werden in kubischen oder cylindrischen
Kasten aus Eisen mit sauerstodhaltigen Körpern (gewöhnlich wird ein
pulverisiertes Eisenoxyd oder auch Hammerschlag verwendet) langsam
geglüht und abgekühlt, wobei dem Gufseisen ein Teil des Kohlen-
Stoffes durch den Sauerstoff entzogen wird. Da nur amorphe Kohle
fäxydiert wird und im grauen Roheisen die Kohle zum grofsen Teil
ln der Form von Graphitplättchen sich vorfindet, so erstreckt sich die
Anwendung des Verfahrens nur auf den weifsen Eisengufs. Die ent-
kohlten Gufsstücke, fertige Gegenstände, Geländer- und Beschläg-
teile etc. sind eine Art Mittelding zwischen Gufs- und Schmiedeisen
und lassen sich dementsprechend bearbeiten. Das Verfahren ist nicht
11611, obgleich erst neuerdings ein gröfserer Gebrauch von demselben
gemacht wird.
Nicht zu verwechseln ist dasselbe mit dem Tempern oder
AdOUCiGICD. Dieses besteht in langsamem Erhitzen und Abkühlen
und hebt auf physikalischem, nicht chemischem Wege die im Gufs
Vorhandene Spannung auf und ändert resp. mindert seine Sprödigkeit,
ähnlich wie das beim Anlassen des Stahls ja auch der Fall ist. Da
qlö Aufserlichkeit des Verfahrens eine ähnliche, werden im gewöhn-
hchell Sprachgebrauch die Begriffe öfters verwechselt und fälschlich
bezeichnet.
DR dem Glühfrischen und dem Tempern hauptsächlich Schlofs-
und Beschlägteile, Lanzenspitzen und ähnlicher Aufputz für Gitter und