biegsam, die körnige Textur geht in die faserige und hackenbrilchige
über.
Indem man das erzielte Eisen der Reihe nach durch verschiedene
Walzwerke laufen läfst, wird das Material gedichtet und in die für
die Technik brauchbare Form des Stabeisens, des Bleches, des
Drahtes oder Rohres gebracht. Wie beim Auswalzen dem gröfseren
Profile nach und nach kleinere mit verengertem Querschnitt folgen,
so wird beim Drahtziehen das Material durch konische Stahlplatten-
löcher von verschiedenem Querschnitt gezogen, was bei öfterem Aus-
ziehen durch Ausglühen und Abscheuern unterbrochen werden mulis.
Da der verschiedenen Formen des in den Handel, resp. in die
Werkstättte kommenden Schmiedeisens weiter unten besonders gedacht
werden wird, so mögen hier diese Andeutungen genügen.
Das in den Handel kommende Schmiedeisen kann, wie sich aus
dem Vorhergehenden von selbst ergibt, sehr verschiedener Qualität
sein. Dieselbe ist bedingt durch das zu Grunde liegende Rohmaterial,
die Art der Herstellung und den Gehalt an fremden Beimengungen.
Man unterscheidet weiches und sehniges, weiches und sprödes,
weiches und brüchiges Eisen, und anderseits hartes und zäthes,
hartes und sprödes, sowie hartes und brüchiges Eisen.
Ein gutes Schmiedeisen soll folgende Eigenschaften haben: es
soll im Bruch bei heller Farbe einen matten Glanz, bei dunkler
Farbe einen starken Glanz haben. Ist der Bruch weifs und glänzend
oder grau und matt, so deutet dies auf geringe Qualität. Es 5011
nicht überhitzt und "verbrannt sein, ein gleichrnällsiges Gefüge haben
und frei sein von eingesprengten Schlackenteilen und unganzen
Stellen, Rissen und Höhlungen. Geschmiedetes Eisen zeigt unter
sonst gleichen Umständen einen mehr kffiriiigeii, gewalztes einen mehr
sehnigen Bruch. Das äufsere Aussehen des Walzeisens soll blau-
bis schwarzgrau sein, da die rote Farbe auf kalte Walzung und ge-
ringere Festigkeit hinweist. Geschmiedetcs Eisen dagegen ist fast
immer rot, weil dessen Bearbeitung bis zu niedrigeren Temperaturen
fortgesetzt wird.
Die meist vorkommenden Fehler des Schmiedeisens sind un-
ganze Stellen und Aschenlöcher, Schiefer (beim Walzen aus
unganzen Stellen entstanden), Langrisse (Folge mangelhafter Schweis-
sung), Kantenrisse (Folge fehlerhafter W alzung), Adern (Stellen von
ungleichmafsigem Härtegrad), die Faulbrüchigkeit, die Kalt- und
Rotbrüchigkeit (Folgen zu grofser Beimengungen von Silicium,
Phosphor und Schwefel).
Zur Erkennung der Qualität dienen aufser der Besichtigung der
Bruchßälche folgende Proben: I. die WVurfprobc, bei welcher der
zu prüfende Eisenstab aus bestimmter Höhe auf einen kantigen Block
oder Ambos geworfen wird; hierbei darf kein Bruch erfolgen. 2. die
Fallprobe, bei welcher man ein Gewicht auf den freiliegenden Stab