Chemisch-"fechnologisches
Material.
Bezug auf das
der abfallende Glühspail oder Hammerschlag; der hiermit ver-
bundene Materialverlust heifst Abbrand.
Was die Erzeugung des Sehmiedeisens betrifft, so ist zunächst
(lCr früher üblichen Renn- oder Luppenarbeit Erwähnung zu
thun. Die im Holzkohlenfeuer unter Einwirkung der Gebläseluft
direkt aus den Eisenerzen gewonnenen teigigen Eisenklumpen heifsen
Luppen und werden mit dem Hammer weiter ausgeschmiedet. Da
diese Methode wenig ausgiebig ist und einen grofsen Kohlenverbrauch
bedingt, S0 ist sie nahezu aufser Gebrauch gekommen und durch die
verschiedenen Arten der Frisch- oder Puddelarbeit ersetzt, durCil
die Überführung von weifsem oder grauem Roheisen in Schmiedeisen.
Das Frischen geschieht in sog. Frischherden. Das ROhCiSCH
schmilzt bei lebhaftem"Holzkohlenfetier tropfenweisc ab, fällt durch
die Gebläiseluft, wird hierbei entkohlt und sammelt sich am Boden
in teigigen Klumpen, die durch mechanisches Zerteilen, Umwenden etc.
wiederholt der Geblaseluft ausgesetzt werden. Durch den Frisch-
prozefs erfährt das Material gleichzeitig eine Reinigung und Be-
freiung von fremden Beimengungen. Bei Anwendung von vor-
züglichem Rohmaterial führt der Prozefs auf das erste Mal zum Ziele
(Einmalsehmelzerei oder Schwalarbeitl). Bei weniger gutem Material
wird das Eisen nur halbgar; dem erstmaligen Feinen folgt ein
zweites Frischen (Zvszeimeilschmelzerei, VVZIllOIICIISClIIIIiCClC). Wird bei
dreimaligem Frischen das Material erst gefeint, das zweite Mal stahl-
artig gemacht und erst zum drittenmal zu Schmiedeisen gargefrischt,
S0 kommt die Dreimalschmelzerei in Anwendung (Deutsche Frisch-
arbeit, Aufbruchschnliede).
Die Überführung des Roheisens in Sehmiedeisen vermittelst des
Puddelns erfolgt bei Steinkohlenfeuer in Puddelöfen, "wobei die
Kohlen ihres Schwefelgehaltes wegen mit dem Eisen nicht in Berüh-
rung kommen dürfen. Das Rohmaterial wird in einem vom Feuer
getrennten Raum eingeschmolzen und durch kleine Öffnungen hin-
durch oder durch Rotation des ganzen Raumes unter mitfsiger Luft-
Zufuhr solange mechanisch behandelt, bis es sich in die teigartige
Luppe verwandelt,
Die Luppen, seien sie durch Frischen oder Puddeln erzielt, wer-
den in glühendem Zustande gezangt, zerschnitten, zusammengeschweifst,
paketiert, in prismatische Form gebracht, zu Stäben gewalzt u. s. w.
und hierbei von den Schlacken gereinigt. Der früher übliche durch
ein Wasserrad getriebene ßchwanzharnmer" ist neuerdings durch
den vorteilhafteren Dampfhammer ersetzt. Durchschnittlich ist das
gefrischte Eisen reiner, dichter und zäher als das gepuddelte; dagegen
1S_t der Puddelprozefs der billigere und insofern allgemeinere, als er
C111 weniger gutes Roheisen voraussetzt, als die Herdfrischerei.
Durch das Raffinieren, als welches man das wiederholte Glühen,
Aushammern und Auswalzen bezeichnet, wird das Material zähe und