der Kunstschmiedetechnik.
Die Hauptgebiete
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beispiel in Figur 164 zeigt. Die späteren Stile zogen es jedoch vor,
die Anordnung in mehreren Etagen erfolgen zu lassen, ein Prinzip,
das auch heute in Bezug auf die Gaskronen allgemein in Gebrauch
ist. Es lassen sich auf diese Art bei richtiger Wahl der Flammen-
zahl und entsprechender Verschränkung in den einzelnen Etagen
ganz hübsche Effekte erzielen. Für die Kerzen- und Lampenbe-
leuchtung können die Kronen an Ketten aufgehängt und zum Herab-
lassen eingerichtet werden. Bei der Gaskrone dient an Stelle der
Ketten das Gaszufulirrohr zum Aufhängen und die nötige Beweglich-
keit wird vermittelst Kugelgelenk und Stopfbüehse erzielt. Es werden
selten mehr als 5 oder 6 Arme im Kreise angeordnet; wo es sich
um die Anbringung von mehr Flammen handelt, werden dann die
einzelnen Arme für sich wieder verzweigt, wie dies auch beim ge-
wohnlichen Wandleuchter zu geschehen pflegt. Die Figuren 165 und
166 zeigen zwei einfache moderne Hängeleuchter in Schmiedeisen,
wie sie auf der Kunstschmiedeausstellung in Karlsruhe zu sehen waren.
Die moderne Petroleumlampe hat ebenfalls Veranlassung zu
Versuchen in Schmiedeisen gegeben, doch erscheint dieses Gerät einer
Anpassung an das Material des Eisens als nicht günstig, wie es über-
haupt auch in anderer Hinsieht vielfach zur Verübung der mannig-
fachsten Stilsünden die Anregung gab.
Waschbeckenträger,
Blumentische,
Ständer.
war offenbar der antike Dreifufs, welcher den Schmiede-
ltünstlern der Renaissaucezeit vorgeschwcbt hat, als sie sich in der
Bildung dreifüfsiger Waschbeckenträger versucht haben. Sowohl
auf italienischem als auf deutschem Boden sind zahlreiche derartige
Gegenstände entstanden, die öfters einen grofsen Reichtum entfalten und
eine vorzügliche Wirkung erzielen. Das konstruktive Gestell ist meist
aus Quadrateiseil gebildet, während die ornaxnentalen Zuthaten aus
schwächerem Bandeisen hergestellt sind. Dem Waschbeckenträger
ist häufig ein stangenartiger Ständer beigegeben und mit ihm fest
verbunden, zur Anbringung eines Wasserfäfschens, zum Aufhängen der
Handtücher etc. dienend. Figur 167 veranschaulicht einen schmied-
eisernen Dreifufs italienischen Ursprungs aus dein 17. Jahrhundert.
Derselbe ist schon sehr reich und es mufs zugegeben werden, dafs
einfachere Bildungen gewöhnlich einen besseren Umrifs atlfweisen.
Derartige Dreifülse werden neuerdings wieder häufiger ange-
fertigt, als Waschbeckenträger, als Ständer für Weinkühler, in der
Form von Blumentischen, Nipptischen u. a. m. Für Nipptische
und Visitenkartenstäinder werden gerne bemalte Porzellanplatteil
oder reich verzierte Majolika- oder Metallteller als Aufsatz benutzt.
Die Blumentische dagegen erhalten blecheme Einsätze, die zweck-
mäßigerweise drehbar angeordnet werden, um die Blumentöpfe
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