Die
Ilauptgebiete
Kunstschmiedetechnik.
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französische. Die Rohre haben meist kreisrunden Querschnitt, kommen
aber auch 3- und 4kantig, im Querschnitt sternförmig etc. vor.
"q Cylindrisch hohle Schlüssel heifsen gebohrt; dagegen heifsen
sie faconniert oder gesch weift, wenn der Querschnitt der Höhlung
eine andere Form hat. Diese nicht leicht herzustellenden geschweiften
Rohre wurden zur Zeit des Mittelalters und der Renaissance vielfach
angefertigt. Massive Rohre erhalten eine Verlängerung in Form eines
Knöpfchens behufs Führung im Schlofsblech, die beim hohlen
Schlüssel durch den Dorn erzielt wird. Der Bart hat meist die
Grundform des Quadrates (von vorn gesehen); im Querschnitt (von
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Fig-
133'
Renaissanceschlüssel.
oben gesehen) kann er sehr veschieden sein und die Gestalt von
Ziffern, Buchstaben etc. annehmen. NVo im Schlosse sog. Einge-
richte vorhanden sind, erhält der Bart eine Reifbesatzung oder
einen Mittelbruch, oder beides zusammen. (Der Schlüssel a, Fig.
133, hat blofs Reifbesatzung, während die übrigen diese und die
Mittelbruchbesatzung zeigen.) Die hier Lmd weiter oben, Fig. 41,
abgebildeten Beispiele dürften genügen, um die Aufmerksamkeit darzu-
thun, welche dem Schlüssel ehedem nach der künstlerischen Seite
hin zu teil geworden ist. Füglich seien noch erwähnt jene Kolossal-
SClIlÜSSCl, die gelegentlich als Innungsaushängezeichen oder als Zunft-
pokale gefertigt wurden.