Volltext: Handbuch der Schmiedekunst

Hauptgebiete 
Die 
der 
Kunstschlniedctcchnila. 
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Es würde zu weit führen, alle früher in Übung gewesenen Schlofs- 
konstruktionen hier näher beschreiben zu wollen. Einige Andeutungen 
mögen genügen. Schon frühzeitig war eine Art Vorlegeschlofs in 
Gebrauch, bei Welchem ein beweglicher Bügel oder Flansch in den 
Schlofskasten eingehakt und vermittelst Iagdriegel oder Radriegel 
festgehalten wurde. Dieses Schlofs kommt auch mit der Abänderung 
vor, dal's die den Schliefsbügel tragende Welle verschiebbar gemacht 
wurde und als Riegel diente. (Vergl. Fig. I2 5b.) In der letzteren 
Form konnte es füglich als Thürschlofs dienen, während es in der 
gewöhnlichen Form als KoiTer- oder Truhenschlofs geeignet war. 
Die äufserliche Umwandlung, die dieses Schlofs zu erfahren hat, wenn 
der Riegel statt in einen einzuhakenden Bügel in einen vom Schlofs 
getrennten Schliefshaken oder in eine Schliefskappe eingreifen 
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Fig. 126. a. Koßerschlofs aus dem X 5. Jahrh. Bayrisches Nationalmuseum in 
München. b. Schlofs aus dem 13. jahrh. Angers. (Xliollet-le-Duc.) 
soll, mag aus der Vergleichung der beiden Schlösser der Figur 126 
ersichtlich werden. Schlösser nach der Art des in b dargestellten 
führen die Benennung Kastenschlofs, weil die Schlofskonstruktion 
durch einen Blechkasten verdeckt -ist, zum Unterschied von dem 
offenen Schnappsehlofs, bei dem die Konstruktion teilweise frei 
liegt. Wird die Hülle des Schlosses derartig weitergeführt, dafs sie 
den Schliefshaken mit bedeckt (um das Zurückschieben des Riegels 
zu verhindern, was durch die Schliefskappe übrigens auch geschieht), 
so entsteht das überbztutc Kastenschlofs. Die älteren Schlösser 
haben sog. schiefsende Riegel, d. h. der Riegel wird durch eine 
Feder so lang nach vorn gedrückt und schließt, als nicht durch die 
Drehung des Schlüssels eine Rüclzschiebung und ein Öffnen erfolgt. 
Diese Schlösser führen die Bezeichnung deutsche Schlösser zum Unter- 
schied von dem französischen Tourenschlofs (erfunden von 
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